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Edward Snowden hat den Friedensnobelpreis verdient, findet Linkenfraktionschef Gregor Gysi.

© dpa

Whistleblower: Gysi schlägt Snowden für Friedensnobelpreis vor

"Er hat sich für die Menschenrechte verdient gemacht und dabei sein Leben größter Gefahr ausgesetzt": In einem Schreiben an das Nobel-Komitee hat Linkenfraktionschef Gregor Gysi den NSA-Enthüller Edward Snowden für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

Ist Edward Snowden ein Held oder ein Verräter? Für den Fraktionschef der Linken im ist der Fall klar: Gregor Gysi hat den Whistleblower für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen - wie bereits im November in einer Bundestagsrede angekündigt. In einem Schreiben an das norwegische Nobelpreis-Komitee würdigt er Snowdens "Einsatz und Engagement für die weltweiten Menschenrechte".

Snowden habe der Welt die "illegale und kriminelle Praxis" des US-Geheimdienstes NSA vor Augen geführt, dafür gebühre ihm Dank und Respekt. "Whistleblowern wie ihm ist es zu verdanken, dass die Weltöffentlichkeit erstmals vom vollständigen Ausmaß der Überwachungs- und Spionagetätigkeiten (...) erfuhr", schreibt Gysi. Die Verleihung des Friedensnobelpreises würde sich nach Ansicht des Linken-Politikers positiv auf Snowdens Sicherheit auswirken und seinem hohen persönlichen Einsatz Rechnung tragen.

Auch die Grünen im Europaparlament haben den US-Whistleblower für die Ehrung vorgeschlagen. "Seinem Mut haben wir es zu verdanken, dass wir heute wissen, mit welcher Unverfrorenheit US-amerikanische und britische Geheimdienste europäische Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen ausgespäht und Bürgerrechte verletzt haben", erklärten die Ko-Fraktionsvorsitzenden Rebecca Harms und Daniel Cohn-Bendit. Dafür habe er nicht die Abschiebung ins russische Asyl verdient, sondern Anerkennung.

Bereits am Mittwoch hatten zwei Politiker der Sozialistischen Linkspartei in Norwegen Snowden offiziell für die Ehrung empfohlen. Auf der Webseite der Partei hieß es zur Begründung: „Die öffentliche Debatte und die politischen Veränderungen, die auf seine Enthüllungen folgten, haben zu einer stabileren und friedlicheren Weltordnung beigetragen. Sein Tun hat dazu geführt, dass Vertrauen und Transparenz wieder zu Leitprinzipien in Sicherheitsfragen wurden.“

Die Frist, bis zu der Kandidaten für den Friedensnobelpreis nominiert werden können, läuft am Samstag aus. Vorschlagsberechtigt ist nur eine ausgewählte Gruppe von Menschen, darunter auch Parlamentsabgeordnete. Der Friedensnobelpreis wird jedes Jahr am 10. Dezember in der norwegischen Hauptstadt Oslo verliehen. 2013 ging er an die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW).

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