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WIE IST DEUTSCHLAND VORBEREITET?: Es gibt Evakuierungspläne für die Atomkraftwerke

In deutschen Atomkraftwerken gibt es größere Betriebsmannschaften als in Japan, die in Notfällen eingreifen können. Das sagte der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK), Rudolf Wieland, am Donnerstag in Berlin.

In deutschen Atomkraftwerken gibt es größere Betriebsmannschaften als in Japan, die in Notfällen eingreifen können. Das sagte der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK), Rudolf Wieland, am Donnerstag in Berlin. Es gibt

Betriebsfeuerwehren
und auch Instandhaltungstrupps, die im Notfall beispielsweise eine ausgefallene Kühlwasserpumpe schnell reparieren können sollten. Auch ein Notstromaggregat, das nicht anspringt, sollten diese Arbeiter in den Griff bekommen können. In Japan werden nahezu alle Arbeiten, die nicht mit der direkten Betriebsführung der Atomkraftwerke zu tun haben, an Fremdfirmen vergeben, die dann womöglich weitere Subunternehmer beschäftigen, wie es aktuell im Kraftwerkskomplex in Fukushima Daiichi der Fall ist.

Es müsste im Notfall in Deutschland also nicht gleich die freiwillige Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk für die Arbeiten in der Anlage angefordert werden. Doch diese Hilfskräfte würden dringend gebraucht, falls ein Atomunfall außer Kontrolle gerät, eine Kernschmelze nicht mehr abzuwenden oder schon im Gang ist. Denn dann müssen die umliegenden Gemeinden evakuiert werden. Rund um die bayerischen Atomkraftwerke in Grafenrheinfeld, Gundremmingen sowie Isar 1 und 2 sind beispielsweise 2008 Broschüren an die Haushalte verteilt worden, in denen die Bezirksregierungen und die Betreiberfirma Eon Verhaltenstipps und Evakuierungspläne veröffentlichten. Dort gibt es Evakuierungspläne für eine Zehn-Kilometer-Zone. Rund um Grafenrheinfeld müssten dann 40 Dörfer und die Kleinstadt Schweinfurt mit 53 000 Einwohnern geräumt werden. Rund um Gundremmingen leben etwa 19 000 Menschen in einer solchen Zehn-Kilometer-Zone. Rund um die Atomkraftwerke Isar 1 und 2 wären 13 Gemeinden und die Bezirkshauptstadt Landshut mit immerhin 62 000 Einwohnern betroffen. Sie würden dann vorübergehend auf Volksfestplätzen und beispielsweise der Regensburger Donauarena untergebracht. deh

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