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Nach einem Luftangriff steigt Rauch über Tripolis auf.

© dpa

Libyen: Wieder Luftangriffe der Nato auf Tripolis

Die libysche Hauptstadt Tripolis ist am späten Dienstagabend nach drei Tagen Feuerpause erneut von Nato-Flugzeugen angegriffen worden. Angeblich sollen auch Bomben auf ein Wohngebiet niedergegangen sein.

Der arabische Nachrichtensender Al Dschasira berichtete unter Berufung auf das libysche Fernsehen weiter, dass militärische und zivile Ziele im Osten der Stadt von Nato-Raketen getroffen worden seien. Es soll Opfer gegeben haben. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

In der Nähe des Stadtzentrums von Tripolis waren zwei Explosionen zu hören, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Nach Berichten von Augenzeugen stieg daraufhin schwarzer Rauch auf. Die amtliche libysche Nachrichtenagentur Jana berichtete, die Bomben seien in Wohngebieten niedergegangen. Demnach wurden mehrere Menschen verletzt.

Die Aufständischen in Libyen verstärkten am Dienstag ihre Angriffe im Westen von Misrata. Ihre Verbände seien erneut gegen die Stadt Slitan vorgerückt, die von Truppen des Machthabers Muammar al-Gaddafi gehalten wird, berichtete der Rebellen-Fernsehsender Libya TV. Bei einem Artilleriegefecht waren an dieser Front am Vortag zwei Aufständische getötet und ein weiteres Dutzend verletzt worden. Das bestätigten Krankenhausärzte in Misrata.

Gaddafis Truppen beschossen mit ihren Raketen auch die Raffinerie von Misrata. Dabei seien zwei Generatoren schwer beschädigt, aber keine Öllager getroffen worden, berichtete ein dort arbeitender Ingenieur. Slitan liegt 160 Kilometer, Misrata 210 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis.

Das kanadische Parlament billigte indes nahezu einstimmig den Einsatz der Armee des Landes in Libyen für weitere drei Monate. Lediglich eine Abgeordnete der kanadischen Grünen stimmte gegen die Verlängerung des Mandats. Die Opposition hatte ihre Zustimmung bereits angekündigt, jedoch bekräftigt, künftig keiner weiteren Verlängerung mehr zustimmen zu wollen. Am Dienstag hatte die Nato
Befürchtungen zurückgewiesen, ihr könnten bald nötige Ressourcen für den Einsatz in Libyen fehlen. (AFP/dpa)

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