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Schäuble

© dpa

Wiedervereinigung: Schäuble wollte Stasi-Unterlagen vernichten

Innenminister Wolfgang Schäuble war an ein einer Aufarbeitung der jüngsten deutschen Geschichte offenbar wenig interessiert. Grund: Er wollte nicht, dass die Vergangenheit den Wiederaufbau der neuen Länder zu sehr belastet.

Wolfgang Schäuble hat 1990 als Innenminister der Kohl-Regierung dafür plädiert, die Stasi-Unterlagen im Zuge der Wiedervereinigung unbesehen zu vernichten. "Ich habe dazu - genau wie Helmut Kohl - geraten, damit die Streitigkeiten der Vergangenheit nicht zu sehr den Wiederaufbau der neuen Länder und damit die Zukunft belasten", sagte der CDU-Politiker in einem vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift "Super Illu". Doch habe man den Wunsch der frei gewählten Volkskammer nach Aufarbeitung respektiert und eine entsprechende Regelung in den Einigungsvertrag aufgenommen.

Schäuble war von 1989 bis 1991 Bundesinnenminister in der damaligen Koalition aus Union und FDP. Seit der Regierungsübernahme durch die große Koalition im Jahr 2005 ist er erneut in dem Amt tätig. Der CDU-Politiker räumte ein, dass trotz der Auswertung der Stasi-Akten "Verletzungen zurückbleiben". Das sei unvermeidlich: "Etwas so Fürchterliches wie Teilung und SED-Diktatur wirkt leider nach, so lange Menschen leben, die dieses erlebt haben." (ae/ddp)

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