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Die künstlerische Darstellung zeigt einen GIOVE-A-Satelliten, der als erster Satellit des europäischen Navigationssystems Galileo im Dezember 2005 gestartet und auf eine mittlere Erdumlaufbahn in 23.260 Kilometer Höhe gebracht wurde. Ein europäisches Projekt wie Galileo soll der neue Spionagesatellit jedoch nicht sein.

© dpa

Wikileaks-Enthüllung: Deutschland und USA entwickeln Spionagesatelliten

Neue Wikileaks-Enthüllung: Die USA und Deutschland sollen gemeinsam und geheim einen neuen Spionagesatelliten entwickeln - ungeachtet heftiger Widerstände besonders aus Frankreich.

Die norwegische Zeitung „Aftenposten“ zitierte am Montag aus entsprechenden Depeschen der US-Botschaft in Berlin zwischen Februar 2009 und Februar 2010. Das HiROS genannte Projekt sieht demnach den Bau von Satelliten vor, die ab 2012 oder 2013 hoch auflösende Bilder von nur 50 Zentimeter großen Gegenständen in wesentlich kürzerer Zeit als die bisherigen Satelliten zur Erde liefern oder auch nachts Infrarot-Fotos erstellen können.

Offiziell als Projekt zu zivilen Umweltzwecken deklariert, steht HiROS dem Bericht zufolge tatsächlich „unter vollständiger Kontrolle“ des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Eine Zusammenarbeit mit Frankreich oder einem anderen EU-Staat sei nicht vorgesehen - im Gegensatz zum Programm Multinational Space-based Imaging System (MUSIS) unter Beteiligung Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Griechenlands, Italiens und Spaniens. Die Kosten für HiROS werden dem Bericht zufolge auf 205 Millionen Euro veranschlagt.

Die auf Enthüllungen spezialisierte Internetplattform Wikileaks hatte im November damit begonnen, mehr als 250.000 US-Diplomatendepeschen zu veröffentlichen, und damit die USA blamiert. Die norwegische Zeitung „Aftenposten“ hat laut eigener Darstellung Zugriff auf alle Dokumente. Sie gehörte allerdings nicht zum Kreis der fünf großen Publikationen („New York Times“, „Guardian“, „Le Monde“, „El Pais“ und „Spiegel“), die mit Wikileaks die Veröffentlichung vereinbart hatten. (AFP)

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