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Wikileaks-Informant Edward Snowden: Bekommt der Whistleblower Asyl in Island?

Ein Geschäftsmann will den Wikileaks-Informanten Edward Snowden nach Island ausfliegen. Dort könnte der Whistleblower Asyl bekommen. Eine Entscheidung steht aber noch aus.

Ein Charterflugzeug steht nach Angaben aus Wikileaks-Kreisen bereit, um den nach Hongkong geflohenen US-Computerexperten Edward Snowden nach Island auszufliegen. „Alles auf unserer Seite ist bereit, das Flugzeug könnte morgen abheben“, sagte der Geschäftsmann Olafur Sigurvinsson, der mit der Enthüllungsplattform Wikileaks in Verbindung steht, am Donnerstagabend dem isländischen Sender Channel2. „Wir haben getan, was wir können. Wir haben ein Flugzeug und die gesamte Logistik. Jetzt warten wir nur auf die Antwort der (isländischen) Regierung.“ Sigurvinsson ist Chef von Datacell, einer Partnerfirma von Wikileaks, die Spenden für die Enthüllungsplattform verwaltet.
Das Flugzeug, das Snowden aus Hongkong ausfliegen soll, gehört laut Sigurvinsson einer chinesischen Firma und wurde mithilfe von Spenden für mehr als 240 000 Dollar (rund 181 000 Euro) gechartert. Laut Sigurvinsson wird Snowden wahrscheinlich nur mit grünem Licht der Regierung nach Island ausreisen. „Es wäre dumm herzukommen, um dann in die USA ausgeliefert zu werden“, sagte der Datacell-Chef. „In dem Fall wäre es besser, er bliebe, wo er ist.“ Snowden, der am Freitag 30 Jahre alt wurde, hatte im Mai das geheime Spähprogramm Prism des US-Geheimdienstes NSA enthüllt, mit dem das Internet und der Telefonverkehr umfassend überwacht werden.

Der Computerexperte floh anschließend nach Hongkong. Island nannte er wegen seines Eintretens für die Freiheit des Internets als möglichen Asylort. Die Regierung in Reykjavik sagte am Mittwoch, sie habe informelle Kontakte zu Snowden. Es ist bisher jedoch nicht sicher, dass die isländische Mitte-Rechts-Regierung dem Whistleblower Zuflucht gewähren will. (AFP)

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