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Politik: Willkommen auf dem Arbeitsmarkt

Italien hat sich als erster Staat in Europa per Gesetz zum Einwanderungsland erklärt. Ausgerechnet die Regierung Berlusconi hat mehr illegalen Einwanderern – knapp 700 000 – zu Papieren verholfen als jede andere Regierung in Europa zuvor.

Italien hat sich als erster Staat in Europa per Gesetz zum Einwanderungsland erklärt. Ausgerechnet die Regierung Berlusconi hat mehr illegalen Einwanderern – knapp 700 000 – zu Papieren verholfen als jede andere Regierung in Europa zuvor. Allerdings fehlt jegliches Integrationskonzept ; man lebt einfach zusammen. Italien war mehr als 150 Jahre lang das größte Auswanderungsland Europas; heute fehlen sogar Arbeitskräfte. Mit den von der Regierung jedes Jahr neu zugestandenen

Ausländerquoten , mit Rücksicht auf die Lega Nord knapp bemessen, kommen Industrie und Landwirtschaft nicht aus. Der Ausländeranteil ist mit etwa vier Prozent nicht halb so hoch wie in Deutschland (8,9 Prozent). Größte Ausländergruppe sind die Rumänen. Gleich danach kommen 230 000 Marokkaner, Muslime also, dann folgen Albaner, Ukrainer, Chinesen, Philippiner und Polen. Aufenthaltsgenehmigungen werden – allen Protesten von Gemeinden, Unternehmen, Fachleuten zum Trotz – nur für ein Jahr ausgestellt; um sie zu erneuern, sind nicht selten weitere zwölf Monate erforderlich. In der Wartezeit rutschen viele Ausländer in die Illegalität zurück. Ein Sozialhilfenetz wie in Deutschland gibt es nicht. Paul Kreiner

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