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Politik: Wird Iran in drei Jahren zur Nuklearmacht? Atomenergiebehörde: Situation verschlechtert sich

Washington - Der Iran kann nach Ansicht des Generaldirektors der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohammed al Baradei, „frühestens in drei bis acht Jahren“ über Atomwaffen verfügen. Bei einer internationalen Konferenz über die Weiterverbreitung von Atomwaffen sagte er am Donnerstag in Luxemburg: „Wir sehen eine Verschlechterung der Lage und wir bewegen uns auf eine Konfrontation zu.

Washington - Der Iran kann nach Ansicht des Generaldirektors der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohammed al Baradei, „frühestens in drei bis acht Jahren“ über Atomwaffen verfügen. Bei einer internationalen Konferenz über die Weiterverbreitung von Atomwaffen sagte er am Donnerstag in Luxemburg: „Wir sehen eine Verschlechterung der Lage und wir bewegen uns auf eine Konfrontation zu.“ Er teile die Auffassung von Experten, die „frühestens Ende dieses oder Mitte des nächsten Jahrzehnts“ Atomwaffen im Iran für möglich hielten. Am Donnerstag lief auch die in der UN-Resolution vom 24. März genannte Frist ab, bis zu der Teheran seine Anreicherungsaktivitäten einstellen sollte. Führende Mitglieder des Sicherheitsrates wollen die Sanktionen gegen den Iran verschärfen. Bis zu einer Entscheidung dürfte es aber noch einige Tage, wenn nicht Wochen dauern.

Unterdessen spitzt sich auch ein anderer Streit zwischen Iran und den USA zu: Binnen weniger Monate hat der Iran drei amerikanische Staatsbürger festgehalten, die als Mitarbeiter von Medien, Hilfsorganisationen oder Forscher zu Gast im Iran sind. Teheran wirft ihnen vor, Pläne für einen Umsturz zu unterstützen. US-Medien vermuten eine Mischung aus drei Motivationen hinter den Festnahmen. Erstens solle die Opposition gegen das Mullahregime abgeschreckt werden. Zweitens gehe es um Härte im Atomstreit. Die USA bemühen sich um die nächste Stufe der UN-Sanktionen, nachdem der Iran weitere Fortschritte bei der Urananreicherung vermeldet hat. Drittens hoffe Teheran auf einen „Gefangenenaustausch“. Die US- Streitkräfte im Irak hatten vor Monaten mehrere Iraner festgenommen, die laut US-Vorwürfen den Widerstand im Irak unterstützen, Attentäter im Bombenbau ausbilden sowie mit Material und Waffen versorgen. Teheran behauptet, die Betroffenen seien „Diplomaten“, denen Immunität zustehe. Sie sind nicht offiziell akkreditiert, sondern „Mitarbeiter eines Freundschaftsbüros“. Die USA wollen auf das Tauschangebot bisher nicht eingehen.

Jüngstes Opfer ist Kian Tajbakhsh, 45, ein Stadtplaner mit US-Pass, der mehrfach für die Weltbank gearbeitet hatte und nun im Auftrag des Open Society Institute im Iran ist, einer Organisation des Milliardärs George Sorros zur Förderung von Demokratie.

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