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Politik: Witschaftsforscher sagen Besserung am Arbeitsmarkt voraus

DIW: Vor allem Westdeutschland profitiert vom Konjunkturaufschwung / Gute Noten auch von der OECD BERLIN (Tsp).Im Streit um die Bewertung der jüngsten Arbeitsmarktstatistik hat die Bundesregierung Unterstützung erhalten: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagt eine Besserung am Arbeitsmarkt, vor allem in Westdeutschland, voraus.

DIW: Vor allem Westdeutschland profitiert vom Konjunkturaufschwung / Gute Noten auch von der OECD BERLIN (Tsp).Im Streit um die Bewertung der jüngsten Arbeitsmarktstatistik hat die Bundesregierung Unterstützung erhalten: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagt eine Besserung am Arbeitsmarkt, vor allem in Westdeutschland, voraus.Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erwartet ebenfalls einen Konjunkturaufschwung in Deutschland.Dieser werde aber nur geringe Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation haben.Unterdessen wies die Bundesregierung DGB-Prognosen zurück, wonach im Herbst 200 000 Bewerber um einen Ausbildungsplatz leer ausgehen würden. In Westdeutschland können nach Einschätzung des DIW in diesem Jahr je nach Wirtschaftswachstum bis zu 100 000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.In Ostdeutschland sei dagegen mit einem Beschäftigungsrückgang in gleicher Höhe - nach einem Minus von noch 200 000 im Vorjahr - zu rechnen, schreibt das DIW im jüngsten Bericht.Die Arbeitslosigkeit werde im Westen saisonbereinigt weiter zurückgehen, aber nicht in gleichem Ausmaß wie die Beschäftigtenzahl steige.In den neuen Ländern dürfte die Arbeitslosigkeit auch nicht in gleichem Umfang zunehmen wie die Zahl der Beschäftigten sinke. Der am Montag in Paris veröffentlichte OECD-Wirtschaftsausblick kommt zu dem Ergebnis, daß sich die deutsche Wirtschaft trotz der Asien-Krise in diesem Jahr weiter erholen wird.Die deutschen Unternehmen hätten sich dem internationalen Wettbewerb besser angepaßt, heißt es.Nach einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,2 Prozent im vorigen Jahr geht die OECD 1998 von einem Plus von 2,7 Prozent und 1999 von 2,9 Prozent aus.Angesichts einer relativen Zurückhaltung bei den Lohnrunden habe Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit ausbauen können.Dennoch werde die Arbeitslosenquote von 11,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 1997 in diesem Jahr auf 11,5 Prozent steigen und erst 1999 auf 11,1 Prozent sinken. Eine spürbare Entlastung des Arbeitsmarktes ist auch nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Jürgen Donges nicht zu erwarten."Es dauert erfahrungsgemäß sehr lange, bis eine moderate Lohnpolitik in Verbindung mit größerer Flexibilität am Arbeitsmarkt Früchte trägt", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der "Saarbrücker Zeitung". Der IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel sagte der "Bild"-Zeitung auf die Frage, ob ein neues Bündnis für Arbeit möglich sei: "Ja, unbedingt.Wir brauchen Verabredungen zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften und Regierung über handfeste Änderungen der Wirtschaftspolitik, massive Arbeitszeitverkürzungen und den Abbau der unsinnig hohen Überstunden."

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