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Politik: Wohlfahrtsverbände kritisieren: "Kürzerer Zivildienst geht zu Lasten der Patienten"

Die Berliner Wohlfahrtsverbände sorgen sich um ihre Patienten, wenn der Zivildienst wirklich von 13 auf 11 Monate verkürzt wird. "Die Lebensqualität der Kranken und Behinderten würde leiden", heißt es unisono.

Die Berliner Wohlfahrtsverbände sorgen sich um ihre Patienten, wenn der Zivildienst wirklich von 13 auf 11 Monate verkürzt wird. "Die Lebensqualität der Kranken und Behinderten würde leiden", heißt es unisono. Der Malteser Hilfsdienst und die Caritas überlegen zum Beispiel, stattdessen "geringfügig Beschäftigte" einzustellen oder Ehrenamtliche zu gewinnen.

480 "Zivis" beschäftigt die Caritas in Berlin, meist im Pflegebereich, aber auch in Küchen oder Gärten. Der Zivildienstbeauftragte der Caritas, Detlef Dekowski, warnt vor einem steigenden Verwaltungsaufwand wegen des häufigeren Wechsels. Aber auch die Senioren würden unter dem schnelleren Wechsel ihrer Bezugspersonen leiden. "Wenn er gerade eingearbeitet ist, geht er wieder weg", sagt Dekowski. Auf manchen Zivi könnte man sicher verzichten, zum Beispiel im Garten: "Dann wird das Unkraut höher."

Auch beim DRK heißt es, dass die Arbeit für das hauptamtliche Personal stressiger wäre, wenn die 300 Ersatzdienstleistenden zwei Monate kürzer arbeiten würden.

50 Stellen hat der Malteser Hilfsdienst. Würde der Ersatzdienst verkürzt, will die Organisation beim Krankentransport keine Zivis mehr einsetzen, sondern stattdessen geringfügig Beschäftigte. Denn die teure Ausbildung dauere etwa vier Monate, bei einer Gesamtdauer von elf Monaten "würden die nie mehr die Kosten reinfahren", sagte Malteser-Sprecherin Monika Freitag.

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