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Politik: Wulff rechnet mit Merkel als Kanzlerkandidatin

Christian Wulff steht fest hinter einer Kanzlerkandidatur von Angela Merkel für die Bundestagswahlen 2006. Er schätzt vor allem die langjährigen politischen Erfahrungen Merkels und ihre ostdeutsche Biografie. Mit einer erneuten Kandidatur von CSU- Chef Edmund Stoiber rechnet er nicht.

Hamburg/Hannover (09.03.2005, 16:11 Uhr) - Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) geht davon aus, dass CDU-Chefin Angela Merkel Kanzlerkandidatin der Union für die Bundestagswahl 2006 wird. Er verzichte zu Gunsten von Merkel auf seine Chancen, sagte Wulff in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Hamburger Magazins «Stern». Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Wulff ließ zugleich erkennen, dass er in keinem Fall mit einer neuerlichen Kandidatur von CSU-Chef Edmund Stoiber rechnet.

Wulff sagte: «Angela Merkel kennt über viele Jahre die bundespolitische Bühne - eine zwingende Voraussetzung für Erfolg als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie bringt vielfältigere Lebenserfahrungen ein als ich, auch durch ihre ostdeutsche Biografie. Sie ist auf mehr Feldern im Detail versiert und auf internationalem Parkett ungewöhnlich gut angesehen.» Auch eine gemeinsame Plakatierung mit Merkel und dem CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber im Wahlkampf lehnte Wulff ab: «Der Wahlkampf sollte ganz auf den Spitzenkandidaten ausgerichtet werden.»

Der Ministerpräsident ging davon aus, dass die offizielle Entscheidung über die gemeinsame Unions-Kandidatur «in diesem Herbst» fallen werde. Dabei gebe es ein sehr einvernehmliches Votum, «das von CDU und CSU so geschlossen getragen wird wie 2002 das für Edmund Stoiber».

Auf die Frage, ob Stoiber in ein Kabinett Merkel eintreten solle, sagte Wulff: «Wer am Ende antritt, muss frei sein bei der Zusammenstellung seines Teams.» Für sich schloss er einen Wechsel in eine unionsgeführte Bundesregierung aus. «Mein Platz ist in Hannover», sagte Wulff. Er erklärte sich jedoch bereit, seine Familienministerin Ursula von der Leyen in ein Kabinett Merkel abzugeben, um so den Einfluss seines Landes in Berlin zu wahren. (tso) ()

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