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Politik: Zahlen statt entschuldigen

Berlin Auf eine Entschuldigung der Bundesregierung für den Völkermord der Deutschen an ihren Vorfahren warten die Hereros in Namibia bis heute – und es spricht wenig dafür, dass sie sie je erhalten werden. Denn auch die Außenpolitiker von Rot-Grün fürchten, dass solch ein offizielles Bekenntnis bei Schadenersatzforderungen vor internationalen Gerichten als Schuldeingeständnis gewertet und die deutsche Position schwächen würde.

Berlin Auf eine Entschuldigung der Bundesregierung für den Völkermord der Deutschen an ihren Vorfahren warten die Hereros in Namibia bis heute – und es spricht wenig dafür, dass sie sie je erhalten werden. Denn auch die Außenpolitiker von Rot-Grün fürchten, dass solch ein offizielles Bekenntnis bei Schadenersatzforderungen vor internationalen Gerichten als Schuldeingeständnis gewertet und die deutsche Position schwächen würde. Deshalb schwächte das Auswärtige Amt im Vorfeld die im Juni verabschiedete Bundestagsresolution zum 100. Jahrestag des Kolonialkrieges ab.

Wiedergutmachungszahlungen an die Hereros lehnt Berlin nicht nur aus finanziellen und rechtlichen Gründen ab. Vielmehr spricht man jenen, die die Forderungen erheben, ab, die Hereros insgesamt zu repräsentieren. Außen- und Entwicklungspolitiker argumentieren auch, die rot-grüne Koalition werde der deutschen Verantwortung für die Kolonialgeschichte gerecht, indem Namibia pro Kopf mehr Entwicklungshilfe aus Berlin erhalte als jedes andere Land. hmt

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