zum Hauptinhalt
Auch im Kongo gibt es noch zahlreiche Kindersoldaten, hier ein zehnjähriger Kämpfer der so genannten Union Kongolesischer Patrioten (UPC) beim Schießtraining.

© Maurizio Gambarini/ dpa

Zentralafrikanische Republik: Freilassung tausender Kindersoldaten vereinbart

Bis zu zehntausend Kinder sollen in der Zentralafrikanischen Republik als Kämpfer eingesetzt worden sein. Nun sollen viele von ihnen freigelassen und auch keine neuen rekrutiert werden.

In der Zentralafrikanischen Republik haben mehrere Rebellengruppen die Freilassung tausender Kindersoldaten sowie den Stopp neuer "Rekrutierungen"zugesagt. Die Chefs von acht bewaffneten Gruppen unterzeichneten am Dienstag in Bangui eine entsprechende Vereinbarung, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Unter ihnen sind auch die Rebellen, die das Land vor zwei Jahren in eine tiefe Krise stürzten.

Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef zufolge halten die verschiedenen Rebellengruppen in Zentralafrika bis zu zehntausend Kinder in ihren Reihen und setzen sie als Kämpfer, Sexsklaven, Köche oder Spione ein. Das Abkommen sei daher "eine wichtige Etappe", erklärte Unicef-Vertreter Mohamed Malick Fall bei der Zeremonie in der Hauptstadt. Die Zentralafrikanische Republik sei "für Kinder eines der schlimmsten Länder". Nun werde Unicef auch Zugang zu den von den Rebellen kontrollierten Regionen erhalten.

Allerdings wurde noch kein Fahrplan festgelegt, wann die Kinder freikommen und wie sie ihren Familien zurückgegeben werden sollen. "Seien wir wachsam, aber es ist ein Beginn", mahnte daher Unicef-Sprecher Christophe Boulierac in Genf. Zur Umsetzung der konkreten Schritte werde auch Geld gebraucht, von dem nicht viel zur Verfügung stehe.

Tausende Menschen kamen bisher in dem Konflikt um

Seit vielen Jahren gibt es in der Zentralafrikanischen Republik Kämpfe verfeindeter Milizen. Vor zwei Jahren hatte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka Staatschef François Bozizé gestürzt. Der Putsch riss das Land noch tiefer in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, tausende Menschen wurden getötet. Unicef spricht von "einer der schlimmsten und unsichtbarsten humanitären Krisen der Welt".

Im Januar vereinbarte bereits der Südsudan in Verhandlungen mit der UN die Freilassung von 3000 Kindersoldaten. Weltweit werden nach UN-Schätzungen mehrere zehntausend Kinder gezwungen, in regulären Armeen oder Rebellentruppen zu kämpfen. AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false