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Politik: Zentralrat der Juden fordert stärkeres Engagement von Schröder

Im Streit um die Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter hat der Zentralrat der Juden in Deutschland mehr Druck von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die Industrie gefordert. Er müsse klar machen, dass ein Scheitern der Verhandlungen nicht nachvollziehbar wäre, sagte das Präsidiumsmitglied des Rats, Michel Friedman, am Freitag in Berlin.

Im Streit um die Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter hat der Zentralrat der Juden in Deutschland mehr Druck von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die Industrie gefordert. Er müsse klar machen, dass ein Scheitern der Verhandlungen nicht nachvollziehbar wäre, sagte das Präsidiumsmitglied des Rats, Michel Friedman, am Freitag in Berlin.

Unterdessen wollten der Regierungsbeauftragte Otto Graf Lambsdorff und der stellvertretende US-Finanzminister Stuart Eizenstat am Freitag zu mehrstündigen Gesprächen in Washington zusammenkommen. Die nächste Verhandlungsrunde sei vorerst nicht verschoben worden, sagte ein Sprecher Lambsdorffs. Er trat damit Äußerungen des Koordinators im Auswärtigen Amt für deutsch-amerikanische Fragen, Karsten Voigt, entgegen, der gegenüber der Zeitung "New York Times" von einer Verschiebung gesprochen hatte. Voigt gehört zur Delegation von Außenminister Fischer, der sich seit Mittwoch in den USA aufhält.

Ob sich Außenminister Fischer persönlich in die Zwangsarbeiter-Gespräche in Washington eingeschaltet hat, blieb unklar. Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Sabine Sparwasser, sagte lediglich, Fischer habe sich "für eine schnelle Lösung der Frage eingesetzt". Fischer hatte am Vortag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner amerikanischen Amtskollegin Madeleine Albright unterstrichen, Deutschland sei an einem Erfolg der Verhandlungen interessiert, doch sei dies in erster Linie eine Verpflichtung der deutschen Industrie. Albright betonte, es sei für beide Seiten wichtig, größere Flexibilität zu zeigen.

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