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Politik: Zentralrat der Juden lobt Gauck

Erster Staatsbesuch in Israel „richtiges Signal“.

Berlin - Gut zwei Monate nach seinem Amtsantritt besucht Bundespräsident Joachim Gauck Israel. Er will damit deutsche Solidarität und Unterstützung für den jüdischen Staat demonstrieren. „Der frühzeitige Besuch in Israel ist mir ein Herzensanliegen. Dieser Staatsbesuch unterstreicht die auf immer besonderen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel“, sagte Gauck nach Angaben der deutschen Botschaft in Tel Aviv. Für ihn ist es der erste Staatsbesuch überhaupt und die erste Reise als Bundespräsident in ein Land außerhalb Europas. Treffen mit Präsident Schimon Peres und Regierungschef Benjamin Netanjahu stehen ebenso auf dem Programm wie Gespräche mit Holocaust-Überlebenden. „Die Erinnerung an die Shoah zu erhalten, ist eine besondere Aufgabe für uns Deutsche. Die deutsche Verantwortung gegenüber Israel und der Kampf gegen den Antisemitismus sind Eckpfeiler unserer Politik“, betonte Gauck, der auch die palästinensischen Gebiete besuchen wird. Israelische Medien würdigten es als besondere Geste, dass Gauck auch mit Überlebenden und Hinterbliebenen des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München zusammentreffen wird.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland setzt große Hoffnungen in die Reise Gaucks nach Israel. Präsident Dieter Graumann, der Gauck begleitet, sprach von einer großen Chance zur Verstärkung der Freundschaft beider Länder. Es sei ein richtiges Signal, dass das Staatsoberhaupt schon in den ersten Wochen nach seiner Amtsübernahme nach Israel reise. Graumann hob hervor, dass die Bundesrepublik als der beste Freund Israels in Europa gelte und das Deutschlandbild dort sehr positiv sei. Umgekehrt sei das leider nicht so. Auch deshalb erhoffe er sich von dem Besuch Gaucks neue Impulse. „Das Bild Israels in den deutschen Umfragen stimmt mich traurig“, sagte Graumann und fügte hinzu: „Ich hoffe, der Bundespräsident kann dazu beitragen, es zurechtzurücken.“ Auch Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt ist bei der viertägigen Reise dabei. dpa/dapd

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