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Der Frachter "Thor Liberty" hatte Raketen und Sprengstoff an Bord.

© dpa

Ziel Südkorea: Finnen beschlagnahmen 69 Patriot-Raketen aus Deutschland

Die am Donnerstag in einem finnischen Hafen entdeckten Flugabwehrraketen für Südkorea werden bis auf weiteres beschlagnahmt. Laut deutschen Behörden liegt eine offizielle Exportgenehmigung der Waffen aus Bundeswehrbeständen vor.

Hafenarbeiter im finnischen Kotka haben Dutzende von Patriot-Raketen aus Deutschland mit Ziel Südkorea von einem Schiff entladen. Wie der Sprecher der Zollbehörde am Freitag der Nachrichtenagentur STT/FNB mitteilte, sollen die 69 Flugabwehrraketen bis auf weiteres in einem militärischen Sperrgebiet gelagert werden. Man werde keine Auskünfte über ihren Verbleib und den möglichen Weitertransport geben.

Der zufällige Fund der Raketen an Bord des Frachters „Thor Liberty“ der dänischen Reederei Thor Shipping Mitte der Woche hatte auch international Aufsehen erregt, weil die Behörden in Finnland zunächst an einen komplett illegalen Waffentransport glaubten.

Donnerstag teilte dann das Zollamt im niedersächsischen Oldenburg mit, dass die Lenkflugkörper in Papenburg mit einer deutschen Exportgenehmigung für Südkorea von der Besatzung an Bord genommen worden seien. Die Behörden in Finnland nahmen Freitag auch ihre Behauptung zurück, dass die Raketen als „Feuerwerkskörper“ deklariert worden seien. Im Rundfunksender YLE sagte ein Zollsprecher, dass Beamte das englische Wort „rocket“ falsch übersetzt hätten. Auch die 150 Tonnen Sprengstoff hätten sich entgegen erster Angaben als legal an Bord und als vorschriftsmäßig gelagert erwiesen.

Gegen den Kapitän und den Steuermann des auf der britischen Insel Isle of Man registrierten Frachters werde weiter ermittelt, weil die Patriot-Raketen ohne die nötigen Genehmigungen zu einem finnischen Hafen gebracht hätten (AFP)

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