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Zivile Opfer in Afghanistan: US-Militär gibt Fehler zu

Bei den US-Luftangriffen gegen Taliban-Kämpfer am 4. Mai in Afghanistan, bei denen Dutzende Zivilisten getötet worden waren, sind nach einer militärischen Untersuchung "bedeutende" Fehler gemacht worden.

Die Zahl der zivilen Opfer wäre wahrscheinlich geringer gewesen, wenn amerikanische Flugbesatzungen und Streitkräfte am Boden den strikten Regeln zur Vermeidung eines solchen Blutvergießens gefolgt wären, zitierte die "New York Times" einen hochrangigen US-Militärvertreter mit Kenntnis der Untersuchungsergebnisse.

Demnach wären zumindest einige der Angriffsflüge auf mehrere Ziele in einem Zeitraum von sieben Stunden abgeblasen worden, hätte das betreffende Personal die Vorgaben befolgt. Der Zeitung zufolge ist der Untersuchungsbericht das bisher deutlichste Schuldeingeständnis im Zusammenhang mit den Angriffen. Die hohe Zahl der unschuldigen Opfer hatte in Afghanistan zornige Proteste ausgelöst.

Dem namentlich nicht genannten US-Militärangehörigen zufolge war beispielsweise einer Flugzeug-Besatzung grünes Licht für einen Angriff auf Taliban-Kämpfer gegeben worden. Dann habe die Maschine aber erst einmal in der Luft kreisen müssen und sich die Crew vor dem Bombenabwurf nicht hinsichtlich des Zieles rückversichert. In der Zwischenzeit hätten aber die Taliban das Zielgebiet verlassen oder Zivilisten es aufsuchen können, zitierte die Zeitung den Informanten.

In einem anderen Fall sei ein Dorf-Gebäudekomplex attackiert worden, in dem sich Kämpfer zu einem möglichen Angriff auf US- und afghanische Truppen versammelt hätten. Damit sei gegen die Regel verstoßen worden, Angriffe auf Gebiete mit einer derartigen Häuserkonzentration nur bei einer «mehr unmittelbaren» Bedrohung durchzuführen. ZEIT ONLINE, cl, dpa

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