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Politik: Zurück in die Zukunft

Jacques Chirac hat geladen, und Afrikas Staatschefs kommen. Auch mehr als 40 Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit unterhält Frankreich noch immer besondere Beziehungen zu seinen früheren Kolonien auf dem schwarzen Kontinent.

Jacques Chirac hat geladen, und Afrikas Staatschefs kommen. Auch mehr als 40 Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit unterhält Frankreich noch immer besondere Beziehungen zu seinen früheren Kolonien auf dem schwarzen Kontinent. Die regelmäßigen französischafrikanischen Gipfeltreffen – zu denen längst auch Staaten eingeladen sind, die einst unter britischer Herrschaft standen – nutzt Paris nur zu gern, um sich ein wenig im Glanz alter Zeiten zu sonnen.

Als legendär gilt der Gipfel von 1990 im französischen La Baule, als der damalige Präsident Francois Mitterrand in Patriarchenmanier demokratische Reformen von den Afrikanern verlangte. Einige Jahre später, unter dem ebenfalls sozialistischen Premierminister Lionel Jospin, änderte Frankreich dann jedoch seine Afrika-Politik. Rückzug lautete nun die Devise: Die Regierung gelobte, sich künftig nicht mehr in die inneren Angelegenheiten afrikanischer Staaten einmischen zu wollen und auch seine auf dem Kontinent stationierten Truppen zu reduzieren.

Doch auch diesen Kurs hielt Paris nicht durch. Im Konflikt in Elfenbeinküste tritt Frankreich nicht nur als Vermittler auf, Soldaten aus dem ehemaligen Mutterland greifen auch aktiv in die Bürgerkriegskämpfe ein. Genutzt hat dies freilich nicht viel. Die Krise wird in Paris deshalb ein wichtiges Thema sein.uls

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