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Politik: Zwei Flugpassagiere aus USA in Amsterdam festgenommen

Männer aus dem Jemen mit auffälligem Gepäck probten möglicherweise Anschlag / Amerikanische Behörden lösten Alarm aus

Amsterdam - Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol sind zwei Passagiere aus den USA festgenommen worden, die möglicherweise einen Terroranschlag geprobt haben. Einer der beiden Männer habe einen Koffer mit verdächtigen Gegenständen aufgegeben, darunter mehrere Messer, berichteten US-Medien. Die beiden aus dem Jemen stammenden Männer seien nach Warnungen der US-Behörden in Gewahrsam genommen worden, als sie am Montag mit einer Maschine aus Chicago landeten, erklärte ein Sprecher der niederländischen Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Die beiden Männer befänden sich wegen des „Verdachts der Verschwörung zu einer terroristischen Straftat in Gewahrsam“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, Theo d'Anjou, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Amsterdam. „In ein paar Tagen wird mitgeteilt, ob sie angeklagt werden.“ Dem Sprecher zufolge handelt es sich um zwei jemenitische Staatsbürger. Die Festnahmen seien auf der Grundlage von Informationen der US-Behörden erfolgt.

In Washington kündigte US-Präsidentensprecher Robert Gibbs eine gründliche Untersuchung zur Aufklärung aller Umstände an, die zu den Festnahmen führten. „Die Geheimdienste und die Strafverfolgung arbeiten intensiv daran.“ Die Jemeniten seien Terrorismusbekämpfern in den USA nicht bekannt gewesen und dort nie zuvor aufgefallen.

Zuvor hatten US-Medien berichtet, bei Sicherheitskontrollen während der Abfertigung in den USA seien im Koffer eines der beiden Uhren und Mobiltelefone aufgefallen, die miteinander verbunden gewesen seien. Ein Handy sei zudem mit einer Medikamentenflasche verdrahtet gewesen, berichtete der Sender „ABC News“ unter Berufung auf Sicherheitsexperten. Zudem seien ein Paketmesser sowie drei große Messer in dem Koffer entdeckt worden. Einer der Verdächtigen habe 7000 Dollar in bar bei sich gehabt.

Das US-Heimatschutzministerium erklärte, zwar seien die gefundenen Gegenstände nicht per se gefährlich. Es könne sich aber um einen Versuch gehandelt haben, die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen zu testen. Deshalb seien die niederländischen Behörden informiert worden.

Auch der Terrorismusexperte Edwin Bakker vom Den Haager Institut Clingendael sagte, es könne sich um einen Testlauf für einen Terroranschlag gehandelt haben. Einige Medien spekulierten allerdings, dass sich der Zwischenfall als harmloses Missverständnis herausstellen könnte.

Eine Sprecherin der niederländischen Behörde für Terrorismus-Abwehr sagte am Nachmittag, die Sicherheit der Passagiere sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Der Zwischenfall werde aber ernst genommen.

Die USA haben ihre Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr weiter verstärkt, nachdem ein Nigerianer im Dezember versucht hatte, in seiner Unterwäsche versteckten Sprengstoff an Bord einer Maschine zu zünden. Zudem nähert sich der Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 mit entführten Passagiermaschinen. AFP/dpa/rtr

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