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Politik: Zwei Touristen von Islamisten im Maghreb verschleppt

Berlin - In Nordafrika wächst offenbar wieder die Gefahr terroristischer Angriffe auf Touristen. Militante Islamisten, die sich zu „Al Qaida im islamischen Maghreb“ zählen, haben nach eigenen Angaben am 22.

Von Frank Jansen

Berlin - In Nordafrika wächst offenbar wieder die Gefahr terroristischer Angriffe auf Touristen. Militante Islamisten, die sich zu „Al Qaida im islamischen Maghreb“ zählen, haben nach eigenen Angaben am 22. Februar in Tunesien ein österreichisches Paar entführt. Der Regierung in Wien liegen zwei Erklärungen der mutmaßlichen Geiselnehmer vor. In einer ersten Botschaft, die am Montag der arabische Fernsehsender Al Dschasira verbreitete, sagte ein Sprecher der Terroristen namens Saleh Abu Mohammed, es sei einer „Schwadron heroischer Mudschaheddin“ gelungen, tief in tunesisches Gebiet vorzudringen und zwei Österreicher zu entführen. In einer zweiten Erklärung über das Internet wurden die Passdaten der Geiseln genannt.

Unklar bleibt allerdings, ob das Paar in Tunesien oder in Algerien verschleppt wurde. Nach Angaben der tunesischen Behörden hatten Wolfgang E. und Andrea K. in einem Geländewagen die Grenze zu Algerien überquert und wurden dort entführt. Das österreichische Außenministerium appellierte an Tunesien und Algerien, auf militärische Aktionen zur Befreiung der Geiseln zu verzichten. Die Al-Qaida-Filiale hatte für einen solchen Fall „Konsequenzen“ angedroht. Nach Angaben der algerischen Zeitung „Annahar“ haben sich die Geiselnehmer nach der Entführung der beiden Touristen in Tunesien inzwischen über Algerien und Libyen nach Mali abgesetzt.

Die „Al Qaida im islamischen Maghreb“ ist ein Zusammenschluss terroristischer Organisationen aus mehreren Ländern Nordafrikas. Treibende Kraft sind algerische Islamisten der früheren Vereinigung GSPC, die Anfang 2007 ihren Anschluss an Al Qaida erklärten. Die GSPC hatte 2003 in der algerischen Sahara Touristen aus Deutschland, Österreich und anderen Staaten entführt. Bis auf eine Deutsche, die den Strapazen erlag, kamen alle Geiseln frei. Tunesien wurde bereits 2002 vom Terror getroffen. Durch einen Selbstmordanschlag auf der Insel Djerba starben 21 Menschen, darunter 14 deutsche Touristen.Frank Jansen

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