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Zweite Weltkrieg: Polen gedenkt der Kriegsopfer

Zum 71. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges hat Polens Präsident Bronislaw Komorowski auf der Westerplatte bei Danzig der Kriegsopfer gedacht.

Danzig/Brüssel - Bei der Gedenkveranstaltung am Ehrenmal auf der Ostseehalbinsel im Norden Polens hob das polnische Staatsoberhaupt am Mittwoch die Rolle der Europäischen Union bei der Überwindung der Gegensätze zwischen ehemaligen Kriegsgegnern hervor. „Als es kein (integriertes) Europa gab, gab es Krieg und Unglück“, sagte Komorowski.

Heute gebe es Europa, und alle könnten sich sicherer fühlen, betonte Polens Präsident. Von der Westerplatte reiste er weiter nach Brüssel und warb in diesem Sinne dafür, das „Weimarer Dreieck“ – die Partnerschaft Polens mit Deutschland und Frankreich – wieder mit Leben zu füllen. „Wir schlagen vor, das Dreieck wieder zu beleben“, sagte er. Die Partnerschaft sei „sehr erfolgreich“ gewesen, als sich Polen auf dem Weg in die EU befunden habe. Nach dem Beitritt von 2004 habe das Weimarer Dreieck „nicht mehr so gut gearbeitet“. Dies habe auch daran gelegen, „dass Polen sich nicht so beteiligt hat“: „Aber jetzt wird das besser und das begrüßen wir.“

Erstmals wurde auf der Westerplatte eine Nachstellung der Kämpfe gezeigt. Als etwas Besonderes bezeichnete der Präsident den Umstand, dass ausgerechnet in Danzig, wo der Zweite Weltkrieg begonnen hatte, vor 30 Jahren „der Marsch zur Freiheit“ in Mittel- und Osteuropa begann. Nach einem erfolgreichen Streik an der Lenin-Werft in Danzig im August 1980 war die erste freie Gewerkschaft im damals kommunistischen Ostblock gegründet worden. Ihre Tätigkeit führte 1989/1990 zum demokratischen Umbruch und zum Mauerfall.

Der Zweite Weltkrieg hatte mit dem Beschuss der Westerplatte, die zu einer polnischen Festung ausgebaut worden war, durch das deutsche Schulschiff „Schleswig-Holstein“ am 1. September gegen 4.45 Uhr begonnen. Gut 200 polnische Soldaten leisteten den deutschen Verbänden sieben Tage lang Widerstand. dpa

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