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Politik: Zypern-Vertreter vereinbaren regelmäßige Treffen

Die neue Runde der Zypernverhandlungen ist am Mittwoch gut gestartet. Der griechisch-zyprische Präsident Glafkos Klerides und der türkisch-zyprische Volksgruppenführer Rauf Denktasch wollen von der kommenden Woche an in intensivem Rhythmus über eine Lösung des Zypernproblems verhandeln.

Die neue Runde der Zypernverhandlungen ist am Mittwoch gut gestartet. Der griechisch-zyprische Präsident Glafkos Klerides und der türkisch-zyprische Volksgruppenführer Rauf Denktasch wollen von der kommenden Woche an in intensivem Rhythmus über eine Lösung des Zypernproblems verhandeln. Beide Politiker vereinbarten in Nikosia, künftig jeweils montags, mittwochs und freitags zusammenzutreffen. "Wir hatten eine sehr, sehr gute Begegnung, alles ist gut gelaufen", sagte Denktasch nach dem 90-minütigen Treffen mit Klerides, der seinerseits gegenüber den rund 200 wartenden Reportern keine Erklärung abgab.

Die Gespräche wurden möglich, nachdem Denktasch nach jahrzehntelanger Blockade und ergebnislosen indirekten Gesprächen im September eingelenkt hatte. Er erklärte sich bereit, auf seine Forderung nach einer losen Konföderation beider Inselteile zu verzichten und über einen gemeinsamen Staat aus zwei Einheiten zu verhandeln. Wichtigste Themen der Verhandlungen sind die Form des künftigen gemeinsamen Staates sowie Autonomie- und Gebietsfragen. Auch die Frage der Rückkehr und Entschädigung der 200 000 aus dem Norden vertriebenen Inselgriechen könnte für neuen Streit sorgen.

Der bei dem Gespräch anwesende Zypern-Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs, Alvaro de Soto, hob die "herzliche Atmosphäre" zwischen Denktasch und Klerides hervor: "Sie hatten einen sehr ermutigenden Start und begannen sofort, substanzielle Fragen zu diskutieren", sagte de Soto.

Der Ort, an dem Denktasch und Klerides zusammentrafen, ist symbolträchtig. Für die Begegnung wurde ein seit fast drei Jahrzehnten verwaistes Abfertigungsgebäude des Flughafens von Nikosia hergerichtet. Der Airport ist geschlossen, seit die Türkei im Sommer 1974 den Norden Zyperns besetzte, um eine befürchtete Annexion der Insel durch Griechenland zu vereiteln. Seither liegt der Flughafen in der von UN-Blauhelmen kontrollierten Pufferzone. Hier sollen auch die kommende Woche beginnenden Verhandlungen zwischen dem 77-jährigen Denktasch und dem 82 Jahre alten Klerides stattfinden.

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