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Potsdam: Am neuen Landtag ist kein Platz für Autos

Rund um das neue Landtags-Schloss in Potsdams Mitte droht ein Verkehrschaos: Im Umfeld des neuen Parlaments, das im Jahr 2013 fertig sein soll, fehlen nach Ansicht des Landtags Parkplätze für Besucher.

Potsdam - Auch die Verkehrsführung wird als unangemessen beurteilt. Unzufriedenheit gibt es auch bei Medien. So beklagen TV-Anstalten, dass für die Live-Übertragungen bei Landtagswahlen Platz für die Übertragungs- und Sendetechnik fehlt. Landtagspräsident Gunter Fritsch hat intern bereits angekündigt, sich an Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) zu wenden.

Wenn der neue Landtag stehe und auch das benachbarte Havel-Ufer unter anderem mit einem Hotel, Wohn- und Gewerbegebäuden bebaut sei, drohe zudem die völlige Überlastung der Humboldstraße – einer neuen Straße, die als Sackgasse das Areal am Alten Markt erschließen soll. Von der kleinen Straße aus müssten dann drei Tiefgaragen (Hotel, Landtag und eine dritte unter einem Wohn- und Geschäftskomplex) befahren werden. Außerdem sollen die Reisebusse, mit denen ein Großteil der Besuchergruppen zum Landtag kommt, über diese Straße rollen.

Schon heute – im für Besucher weitgehend unattraktiven Bau auf dem Potsdamer Brauhausberg – kommen an normalen Tagen, wenn keine Landtagssitzung stattfindet, 200 bis 300 Mitarbeiter und Besucher ins Parlamentsgebäude. An Sitzungstagen sind es derzeit nach Angaben der Verwaltung 400 bis 500. Und unten in der Stadtmitte sollen es dann deutlich mehr werden, weil der Landesrechnungshof mit ins Schloss zieht und sich mehr Besucher für den Bau interessieren werden. Es reiche nicht, nur den Bedarf für die Mitarbeiter des Hauses und die Abgeordneten an Parkflächen zu decken, hieß es. Denn für andere Gäste und für Journalisten und Kamerateams gibt es im direkten Umfeld des Landtages keine Parkplätze – in der Tiefgarage des Landtages sind nur 160 Stellplätze vorgesehen.

Offiziell äußern will sich beim Landtag derzeit niemand recht. Man sei bemüht, das Problem auf Chefebene zu lösen, hieß es. Von der Stadt Potsdam war bis zum Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten. Land, Landtagsverwaltung und der holländische Baukonzern BAM, der für das Land den Schlossbau errichtet und betreibt, fordern intern, dass die Humboldtstraße wie ursprünglich geplant als Einbahnstraße über den Alten Markt geführt wird. Die Stadt Potsdam hat diese Variante allerdings gestrichen, um keine Abkürzung für den Durchgangsverkehr von der Langen Brücke Richtung Berliner Vorstadt und Wannsee zu schaffen. Land und Landtag befürchten allerdings, dass durch das ständige Wenden der Lieferfahrzeuge und Busse ein Dauerstau in der ruhigen kleinen Straße produziert wird. pete

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