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Brandenburg: Potsdamer Schlössernacht: Keine Piepen fürs Piano als brotlose Kunst

Nach den beiden Potsdamer Schlössernächten Mitte August warten zahlreiche Musiker noch immer auf ihr Honorar. "Wir werden seit Wochen hingehalten", klagt ein Ensemble-Mitglied aus Potsdam.

Nach den beiden Potsdamer Schlössernächten Mitte August warten zahlreiche Musiker noch immer auf ihr Honorar. "Wir werden seit Wochen hingehalten", klagt ein Ensemble-Mitglied aus Potsdam. Auch seine Kollegen bestätigten den Zahlungsrückstand. Sie wollen aber anonym bleiben, um ihr Engagement im nächsten Jahr nicht zu gefährden. Betroffen seien schätzungsweise 200 Musiker.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Veranstalter der beiden Schlössernächte verweist auf Nachfrage an die mit der Organisation beauftrage Firma. "Wir kennen die momentanten Schwierigkeiten, wollen aber gemeinsam eine Lösung finden", sagte Pressesprecher Gert Streidt. Thomas M. Gross, Chef der angesprochenen Event GmbH, zeigte sich zunächst verwundert über die Information der Presse durch die Musiker. Es werde alles geregelt, meinte er. Gleichzeitig gab Gross zu, dass auch die dritte Schlössernacht finanziell im Minus endete. Deshalb seien nun die Stadt Potsdam und das Land gefragt: "Wer sich mit so einer inzwischen überregional bedeutsamen Veranstaltung ins rechte Licht rücken will, muss auch etwas dazu beitragen." Das Echo der Besucher und der Medien sei gerade in diesem Jahr sehr positiv gewesen. "Auch im nächsten Jahr hofft Potsdam wieder auf eine solche Zugnummer für Touristen, zumal die Buga dann der Vergangenheit angehört." Allein schon deshalb hoffe er auf eine positive Reaktion von Stadt, Land und Stiftung.

Die beiden Schlössernächte zählten insgesamt 60 000 Besucher. Im Unterschied zu 1999 und 2000 wurde das Spektakel in diesem Jahr erstmals an zwei Tagen geboten. Die Bundesgartenschau und das Jubiläum "300 Jahre Preußen" waren dafür ausschlaggebend. Doch der Verkauf der rund 60 000 Tickets, die bis zu 44 Mark kosteten, hat die Ausgaben offenbar nicht gedeckt. Maximal hätten an beiden Abenden jeweils 40 000 Besucher durch die Gärten und Schlösser lustwandeln können. Dass beide diesjährige Veranstaltungen nicht ausverkauft waren, lag auch an den Enttäuschungen vieler Interessenten in den Vorjahren. Da fehlte es an auskunftsfähigem Personal, ausreichender gastronomischer Versorgung und Pendlerbussen. Viele Vorschusslorbeeren waren so leichtfertig aufs Spiel gesetzt worden.

Thomas M. Gross will trotz aller aktuellen Probleme auch für die am 10. August 2002 geplante vierte Schlössernacht die Organisation übernehmen.

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