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Brandenburg: Protest gegen Afghanistan-Krieg: Kirchenmann tritt aus SPD aus

Generalsuperintendent Rolf Wischnath hat wegen der Afghanistan-Politik der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Austritt aus der SPD angekündigt. Gegenwärtig gebe es offensichtlich in der Partei Willy Brandts keinen legitimen Platz mehr für "Verantwortungspazifisten", die einen Einsatz der Bundeswehr im Ausland ablehnen, sagte Wischnath am Mittwoch dem ORB-Sender RadioEins.

Generalsuperintendent Rolf Wischnath hat wegen der Afghanistan-Politik der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Austritt aus der SPD angekündigt. Gegenwärtig gebe es offensichtlich in der Partei Willy Brandts keinen legitimen Platz mehr für "Verantwortungspazifisten", die einen Einsatz der Bundeswehr im Ausland ablehnen, sagte Wischnath am Mittwoch dem ORB-Sender RadioEins. Er werde daher endgültig aus der SPD austreten. Zuvor hatte Wischnath auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Amberg einen Austritt noch von der Bundestagsentscheidung zum Einsatz abhängig gemacht. Wischnath betonte, er glaube, dass man zu diesem Krieg als Christ nur Nein sagen könne. Es gebe keine ethische Rechtfertigung. Durch den Krieg gegen das ganze Volk eines der ärmsten Länder der Welt werde das legitime Kriegsziel überschritten. Der 53-jährige Wischnath kündigte an, er werde daher einen Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen stellen. Die Schuldigen der Terroranschläge vom 11. September müssten seiner Ansicht durch eine "klare Polizeiaktion" zur Rechenschaft gezogen werden.

Wischnath ist im Land weit über seinen Wohnort Cottbus hinaus durch sein Engagement für Toleranz und friedliches Miteinander bekannt geworden. Er ist Vorsitzender des brandenburgischen Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.

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