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Brandenburg: Proteste gegen Parkordnung weiten sich aus Massen-Picknick auf Wiese in Sanssouci

Potsdam - Die Stiftung Schlösser und Gärten besteht auf der Einhaltung der neuen Parkordnung für Sanssouci, den Neuen Garten und den Babelsberger Park. „Mit Augenmaß und Beharrlichkeit wollen wir das Weltkulturerbe schützen“, sagte die Pressesprecherin der vom Bund, dem Land Brandenburg und Berlin getragenen Stiftung, Elvira Kühn.

Potsdam - Die Stiftung Schlösser und Gärten besteht auf der Einhaltung der neuen Parkordnung für Sanssouci, den Neuen Garten und den Babelsberger Park. „Mit Augenmaß und Beharrlichkeit wollen wir das Weltkulturerbe schützen“, sagte die Pressesprecherin der vom Bund, dem Land Brandenburg und Berlin getragenen Stiftung, Elvira Kühn. Sie reagierte damit auf ein so genanntes Protest-Picknick am Sonntag im Park Sanssouci, bei dem 120 vorwiegend junge Leute das Verbot von Spielen und Toben auf den Wiesen, Rad- fahren und freiem Hundeauslauf demonstrativ ignoriert haben.

Zwei Drittel der Gruppe habe den Aufforderungen des Ordnungsdienstes der Stiftung Folge geleistet und die Wiese am Schloss Charlottenhof nach kurzer Zeit freiwillig verlassen. „Eine Räumung durch die Polizei sei nie in Erwägung gezogen worden“, sagte Stiftungssprecherin Kühn. Zwei herbeigerufene Beamte hätten sich nur einen Überblick verschaffen wollen. Die Parkwächter der Stiftung hielten sich ebenfalls zurück und verzichteten darauf, ein Bußgeld zu erheben. Die Stiftung strebe mit den Bürgerinitiativen gegen die Parkordnung sowohl in Sanssouci als auch in Babelsberg einen sachlichen Dialog an, sagte Kühn. Bisher sei der Organisator der Proteste aber noch nicht auf das Gesprächsangebot eingegangen.

Bei dem Initiator handelt es sich um den Potsdamer Fachhochschulmitarbeiter Jan Gabbert. Er hatte im Internet und auf Handzetteln für das Protest-Picknick geworben. „Ich sehe dies als Form des zivilen Ungehorsams, um gegen die neue Parkordnung und ihre Durchsetzung öffentlich zu protestieren“, erklärte Gabbert. Es könne nicht sein, dass Sicherheitsleute der Stiftung Kinder vom Rasen „verscheuchen“ und Anwohner kriminalisiert würden. „Natürlich muss es im Weltkulturerbe einige Restriktionen geben, doch kann eine Stiftung nicht alles plötzlich verbieten“, meinte er. Zu weiteren Aktionen will er vorerst nicht aufrufen.

Noch bis Jahresende gelten zahlreiche Ausnahmeregelungen von der Parkordnung. So ist auf asphaltierten Wirtschaftswegen das Radfahren noch erlaubt. In den kommenden Monaten will die Stiftung über eine dauerhafte Regelung entscheiden.

Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Hartmut Dorgerloh, will sich heute auf einer Pressekonferenz zur Bilanz der neuen Parkordnung äußern und über Konsequenzen berichten. Ste.

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