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Der aus Frankreich erwartete Castor-Transport mit radioaktivem Atommüll wird nach Einschätzung von Atomgegnern einen deutlich größeren Widerstand hervorrufen als alle Transporte zuvor, die für das Zwischenlager Nord bei Lubmin bestimmt waren.

© dpa

Proteste geplant: Atomkraftgegner rechnen mit Castortransport durch Brandenburg

Der für Dezember geplante Castortransport ins Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern wird nach Einschätzung von Atomkraftgegnern "sehr wahrscheinlich" durch Brandenburg rollen. Die Grünen kündigen bereits eine Sitzblockade an.

Anti-Atomkraft-Aktivisten bereiten sich für den 15. und 16. Dezember auf eine Ankunft des Castors in Lubmin vor. Die vier Behälter des Transports werden dem Betreiber der Lubminer Anlage, den Energiewerken Nord (EWN), zufolge rund 2.400 Brennstäbe enthalten. Sie kommen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage Cadarache und stammen ursprünglich aus dem 1979 stillgelegten Atomfrachter "Otto Hahn" sowie aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe.

Eine Route durch Brandenburg sei "geografisch sehr gut vorstellbar", sagte der Sprecher der Organisation contrAtom, Bernd Ebeling. Er stellte deshalb eine Anfrage an das Brandenburger Innenministerium, in der er sich unter anderem nach Sicherheitsvorkehrungen im Falle eines Unfalls erkundigte. Möglich seien ein kurzes Stück durch die Prignitz oder eine längere Strecke über Belzig an Potsdam vorbei nach Oranienburg. Von dort könne es dann weiter über Fürstenberg/Havel oder Eberswalde in Richtung Ostsee gehen.

Als weiteren Grund für einen Transport durch die ostdeutschen Bundesländer nannte Ebeling die traditionell stärkeren Proteste im niedersächsischen Raum. Gerade nach der am Freitag vom Bundesrat gebilligten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke drohe dem Castor dort ein starker Protest. Der Grünen-Landesvorsitzende Benjamin Raschke kündigte an: "Wir Grünen werden auf jeden Fall an einer Sitzblockade zwischen Greifswald und Lubmin teilnehmen." (dapd)

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