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Exklusiv

Rechtsextremismus: Haupttäter im Potzlower Mordfall ist frei

Der Haupttäter in einem der schrecklichsten Verbrechen in der Geschichte des Bundeslandes Brandenburg, dem Mordfall Potzlow, ist nach Informationen des Tagesspiegels auf freiem Fuß.

Von Frank Jansen

Marcel S. (25) wurde bereits in der letzten Oktoberwoche aus der Justizvollzugsanstalt Wriezen entlassen, die Verbüßung der Reststrafe ist zur Bewährung ausgesetzt. Marcel S. hatte mit seinem älteren Bruder Marco und dem Komplizen Sebastian F. in der Nacht zum 13. Juli 2002 im uckermärkischen Dorf Potzlow den 16-jährigen Schüler Marinus Schöberl stundenlang mit Schlägen, Tritten und weiteren Misshandlungen gequält. Zuletzt versetzte Marcel S. dem Opfer in einem früheren Schweinestall einen „Bordsteinkick“. Schöberl hatte in die Kante eines Schweinetrogs beißen müssen, dann sprang Marcel S. dem Schüler ins Genick. Später verscharrten die Schläger die Leiche in einer Jauchegrube. Die drei Täter zählten damals zur rechtsextremen Skinheadszene. Das Landgericht Neuruppin verurteilte Marcel S. im Oktober 2003 wegen Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung zu achteinhalb Jahren Jugendstrafe. Der erwachsene Bruder Marco erhielt 15 Jahre Haft, der Heranwachsende Sebastian F. kam zunächst mit zwei Jahren davon. Diesen Teil des Urteils hob der Bundesgerichtshof Ende 2004 auf, in einem weiteren Prozess verurteilte dann das Landgericht Neuruppin Sebastian F. zu drei Jahren Jugendstrafe.

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