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Rechtsextremismus: Neonazi-Schläger überfielen Studentenclub

Ein linker Studentenclub in Frankfurt (Oder) ist am Sonntag früh erneut von Rechtsextremismten überfallen worden. Einige Täter kamen aus Berlin.

Frankfurt (Oder) - Der linke Studentenclub „Grotte“ in Frankfurt ist am Sonntag früh erneut von Rechtsextremisten überfallen worden. Zehn bis 15 junge Männer hatten gegen 4 Uhr früh versucht, den Club in der Lindenstraße zu stürmen. Der Türsteher konnte rechtzeitig das Tor verriegeln, die Chefin rief sofort die Polizei. Ein 19-jähriger Gast, der sich dennoch nach draußen wagte, wurde von der Gruppe sofort angegriffen, geschlagen und getreten. Er erlitt leichte Verletzungen. Anschließend flüchteten die Angreifer zum nahe gelegenen Hauptbahnhof. Dort wurden zwei aus Berlin stammende Männer geschlagen, die zuvor ebenfalls den Club besucht hatten. Die Polizei nahm sieben Angreifer fest. Nach Angaben des Lagedienstes des Frankfurter Präsidiums sind sie überwiegend als Gewalttäter und wegen politisch motivierter Straftaten polizeibekannt. Die Männer im Alter zwischen 17 und 22 Jahren stammen aus Frankfurt, Berlin, Schönwalde und Eisenhüttenstadt. Da alle stark betrunken waren, kamen sie zunächst zur Ausnüchterung in eine Gefangenensammelstelle. Die Vernehmungen konnten deshalb erst am Sonntagnachmittag beginnen, Ergebnisse wurden gestern nicht mehr bekannt. Auch das vor dem Kellerlokal verletzte Opfer war betrunken.

Das über einen eingetragenen Verein von Studenten der Universität Viadrina geführte Lokal war bereits im November 2007 von Neonazis gezielt attackiert worden. Damals hatte dort ein von der örtlichen Antifa organisiertes Konzert stattgefunden. Nach Angaben der Frankfurter Antifa sei das Konzert zuvor ausgespäht worden, bis dann gegen 2 Uhr früh 20 Neonazis zum Teil vermummt und mit Flaschen, Steinen und Knüppeln bewaffnet einen Überfall starteten. Auch damals konnte das Tor rechtzeitig geschlossen werden, ein Gast wurde durch einen Steinwurf verletzt. Die Polizei sei schnell da gewesen und konnte mehrere Täter festnehmen, lobte die Antifa der Oderstadt.

Bereits in der Nacht zu Donnerstag war in Teltow (Kreis Potsdam-Mittelmark) der bei Rechtsextremisten bekannte Laden „Nordic Thunder“ nachts von Unbekannten attackiert worden. Nachdem es aus der rechten Szene Rachedrohungen gab, sammelten sich am Sonnabend etwa 300 Angehörige der linken Szene in Teltow, um gegen „Neonaziaktivitäten“ zu demonstrieren. Die Polizei hinderte 30 Rechte an einer Gegendemo.

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