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Brandenburg: Region des Wissens

Berlin und Brandenburg suchen ein Leitbild

Potsdam - Berlin und Brandenburg wollen sich als „Region des Wissens“ profilieren – und das gemeinsam. Das soll eine Säule des neuen strategischen „Leitbildes“ für die Entwicklung der Metropolenregion in den nächsten Jahrzehnten sein, das beide Regierungen bis 2008 entwickeln wollen. „Wir brauchen dieses gemeinsame Leitbild: Damit die Hauptstadtregion international stärker wahrgenommen wird, aber auch für das Selbstverständnis in Berlin und Brandenburg, warum man gemeinsam stärker ist“, sagte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) am Freitag zum Abschluss einer Fachkonferenz zu Perspektiven der Region in Potsdam.

Wanka verwies auf die Dichte an Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und die einzigartigen, nahe an der Metropole liegenden Naturräume in Brandenburg, die zur Lebensqualität der Region beitrügen. Man müsse sich allerdings fast 20 Jahre nach der Wende von dem Traum einer Industrieregion verabschieden, mahnte Professor Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität. Nötig sei eine engere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. „Die Formel: Das Konzept für eine Klinik, ein Hotel oder einen Flughafen in Dubai muss hier entstehen, optimal vermarktet und verkauft werden.“ Es gehe auch darum, die Region stärker auf Osteuropa auszurichten, so Berlins Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Sie begrüßte den in Brandenburg eingeleiteten Kurswechsel in der Förderpolitik, die auf 16 Wachstumsbranchen und 21 Städte als Wachstumskerne ausgerichtet wird – und auf das Berliner Umland. „Von der Stärkung der Brandenburger Regionen profitiert auch Berlin.“ Allerdings gebe es Reserven: Nach ihren Worten müssen sich beide Länder jetzt zügig verständigen, wie das Umfeld des Flughafens Berlin-Brandenburg International in Schönefeld entwickelt wird.

Noch hat die Region eindeutige Standortschwächen. So liegen Berlin und Brandenburg etwa bei der Anzahl von Unternehmens-Zentralen großer Firmen „auf dem Niveau von Hannover-Braunschweig-Göttingen – und weit hinter den meisten anderen westdeutschen Metropolenregionen“, so Martin Rosenfeld vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Es bleibe nur ein Weg der „kleinen, soliden Schritte“, um die mittelständig geprägte Wirtschaft zu stärken, so Gerhard Zepf, Vorstandsmitglied der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Die Region habe es bislang auch nicht geschafft, aus ihrer geografischen Nähe zu den Wachstumsmärkten Osteuropas deutliche Erfolge zu erzielen. thm

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