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Brandenburg: Ribbeck: Ein Mythos in Flaschen

Ribbeck Dass Flaschen flüstern ist eher unwahrscheinlich. Sollten diese hier es aber tun, dann formulieren sie vermutlich die Worte „Wiste ´ne Beer?

Ribbeck Dass Flaschen flüstern ist eher unwahrscheinlich. Sollten diese hier es aber tun, dann formulieren sie vermutlich die Worte „Wiste ´ne Beer?“ Folgt man Theodor Fontanes berühmtem Gedicht, dann hat der alte Ribbeck diese Frage den Kindern gestellt, die um sein Gut im Havelland herumwuselten und stets gern in eine saftige Birne bissen. Der Mythos derer zu Ribbeck hat die DDR überdauert, und nun gibt es einen Hauch davon in flüssiger Form zu kaufen. Die Familie hält ein kleines Sortiment von Schnäpsen und Essigen zum Verkauf bereit. Keine Touristen-Dröhnung, dafür verbürgen sich Friedrich von Ribbeck und sein Sohn Janko, sondern seriöse, edle Produkte.

Die Familie von Ribbeck wurde im Havelland erstmals 1237 genannt. Erst die Enteignung setzte eine Zäsur, doch Friedrich von Ribbeck machte sich sofort nach der Wende auf den Weg in sein Heimatdorf. Seit 1998 ist er wieder Eigentümer des Stammsitzes, schon 1996 aber ließ er 1000 Birnbäume der Sorte Williams Christ pflanzen, die nun allmählich die ersten Früchte tragen. Sie geben den verschiedenen Essigsorten das Aroma und fließen zu einem kleinen Teil inzwischen auch in den Birnenbrand und den Birnenlikör ein, der im Elsass nach den Vorstellungen Ribbecks produziert wird.

Ganz und gar aus Ribbecker Birnen sind die Essigsorten, die Janko von Ribbeck, der als Heilpraktiker arbeitet, herstellen lässt. Auch diese Essige – Birnenessig, Birnenbalsam, Birnenbalsam mit Holunder „Königin Luise“ und Rosenbalsam – werden handwerklich traditionell aus dem vergorenen Birnensaft gewonnen und zum Teil mit Birnendicksaft leicht gesüßt. Es sind milde Essige, die mit etwas Gewöhnung auch als Aperitif schmecken. Die Idee der Ribbecker Essige stammt ebenfalls aus der Familientradition: Die Großeltern löschten ihren Durst bei der Feldarbeit mit einer Mixtur aus selbst gemachtem Essig, Honig und Wasser. Janko von Ribbeck will in der ehemaligen Brennerei des Guts bald selbst Essig herstellen – noch macht das eine Fremdfirma.

Zu haben sind die Ribbeck-Produkte ab Hof, über www.vonribbeck.de und, vorerst bis Jahresende, in der Kleinen Orangerie am Schloss Charlottenburg.bm

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