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Brandenburg: Rumänische Ausbrecher in Ostpolen gefaßt

POTSDAM .Die beiden Rumänen, die in der Nacht zum 7.

POTSDAM .Die beiden Rumänen, die in der Nacht zum 7.Februar aus der Justizvollzugsanstalt in Brandenburg/Havel ausbrachen, sind gefaßt.Sie wurden gestern nachmittag in Ostpolen festgenommen.An der Festnahme, die in enger Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden erfolgte, waren zwei Zielfahnder der brandenburgischen Polizei beteiligt.Einzelheiten waren bei Redaktionsschluß noch nicht bekannt.

Nach Tagesspiegel-Informationen waren Zielfahnder der Brandenburger Polizei den Ausbrechern bereits seit Tagen auf den Fersen."Zweimal hatten wir sie fast", sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes, Peter Salender."Aber sie waren sehr mobil und sind uns durch die Lappen gegangen." Im dritten Anlauf habe es dann geklappt.Nach Angaben aus Ermittlerkreisen waren die 26 und 27 Jahre alten Rumänen, denen schwerer Raub und Erpressung vorgeworfen wird, cleverer als der im letzten Jahr aus der Potsdamer Justizvollzugsanstalt entflohene Russe Serow und deshalb auch schwerer zu fassen.Um den Erfolg der Zielfahndung nicht zu gefährden, hatte das LKA noch am Donnerstagvormittag verbreitet, daß es keine heiße Spur gebe.Zu diesem Zeitpunkt lief die Aktion aber bereits auf vollen Touren.

Unterdessen hat die SPD im Rechtsausschuß des Landtages einen Antrag der CDU abgelehnt, eine Anhörung zur Situation im Brandenburger Strafvollzug durchzuführen.Die CDU hatte den Antrag damit begründet, daß nach den jüngsten Ausbrüchen von Schwerkriminellen dringend Maßnahmen ergriffen werden müßten, um die Sicherheitslage in den Gefängnissen zu verbessern.Sie wollte deshalb auch Bedienstete aus den Haftanstalten zu Wort kommen lassen.Die SPD, die die Mehrheit im Rechtsausschuß hat, wies den Antrag gegen die Stimmen von CDU und PDS aus "formalen und inhaltlichen Gründen" zurück.Der Antrag sei "zu unbestimmt" gewesen, außerdem gebe es "rechtliche Bedenken".Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Peter Muschalla, verwies darauf, daß derzeit eine Kommission der Landesregierung die Sicherheit in Brandenburgs Gefängnissen überprüfe.

Die CDU kritisierte, daß die Flucht des Russen Serow und der beiden Rumänen bislang "keine weitreichenden Konsequenzen nach sich gezogen" habe.Sie äußerte den Verdacht, daß auch die Arbeit der Regierungskommission keine Wende bringen werde.Für die PDS sagte deren rechtspolitischer Sprecher Stefan Ludwig, daß eine Anhörung zur Sicherheit in den Brandenburger Gefängnissen sinnvoll sei.Da Justizminister Hans Otto Bräutigam Mitte Mai den Überprüfungsbericht vorlegen werde, sollte danach eine Anhörung stattfinden.Justizminister Bräutigam hatte wegen Serows Flucht seinen Rücktritt angeboten, der von Stolpe jedoch nicht angenommen worden war.

MICHAEL MARA

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