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Spargel

© ddp

Saisonbeginn: Sommerwetter lässt den Spargel "schießen"

Am Donnerstag wird in Beelitz die diesjährige Spargelsaison festlich eröffnet. Die Bauern haben dabei allen Grund zum Feiern: Nicht nur das Wetter ist ideal, auch die Anwerbung der Erntehelfer ist in diesem Jahr deutlich einfacher für die Betriebe. Die Beelitzer Spargelhöfe im Überblick finden sie in der interaktiven Karte.

Es ist so weit, die Spargelsaison wird eröffnet! Liebhaber des edlen Gemüses in und um Berlin können sich wie jedes Jahr auf die Brandenburger Bauern verlassen: Auf etwa 1070 Hektar Land wird in der Region Beelitz Spargel angebaut, etwas mehr als im letzten Jahr. Manfred Schmidt, Vorsitzender vom Spargelverein Beelitz, zeigt sich zuversichtlich für die Saison. Das Wetter stimmt, Helfer sind in diesem Jahr auch genügend vorhanden, es kann eigentlich nichts schief gehen.

Dank des sommerlichen Wetters der letzten Tage ist der Spargel regelrecht geschossen und wie jedes Jahr zählen die Bauern auf die Arbeitskraft ausländischer Saisonhelfer, vor allem aus Osteuropa. Doch nicht alles ist wie immer. Auch im Spargelgeschäft macht sich die Finanzkrise bemerkbar - wenn auch eher positiv.

Erntehelfersituation ist "deutlich entspannter"

In den vergangenen Jahren waren Erntehelfer oft Mangelware, es mussten sogar einige Felder stillgelegt werden. Das sieht nun anders aus. Viele osteuropäische Arbeiter, die sonst in Irland, England oder Holland attraktivere Angebote hatten, kehren nun auf die Beelitzer Felder zurück. "Wir hatten in diesem Jahr doppelt so viele Anfragen wie Arbeitsplätze", meint Spargelbauer Jürgen Jakobs vom Jakobs-Hof in Beelitz. "Das gab es seit Jahren nicht mehr. Wir haben reihenweise Absagen erteilen müssen." Nun beschäftigt der Hof 250 polnische und 100 rumänische Helfer.

Auch auf dem Spargelhof Klaistow bezeichnet Claudia Mikosch die Erntehelfersituation als "deutlich entspannter" im Vergleich zu den Vorjahren. Allerdings ist der Betrieb auch nicht ganz so abhängig von immer wechselnden Saisonkräften, da viele Arbeiter aus Polen seit Jahren regelmäßig auf dem Hof helfen und auch gerne kommen. Manche bringen sogar die Familie mit. Die ausländischen Helfer erhalten in Deutschland eine Arbeitsgenehmigung für ein halbes Jahr.

Vermehrte Anfragen von deutschen Erntewilligen verzeichnet der Hof allerdings trotz Wirtschaftskrise nicht. Kein Wunder, meint Mikosch, nur sechs Wochen Ernte böten einfach keine berufliche Perspektive für deutsche Arbeitslose. In Service, Verkauf und Logistik hat man auch Personalbedarf, drei ausländische Erntehelfer schaffen dort im Schnitt einen Arbeitsplatz. Und das auch nicht nur für die relativ kurze Spargelzeit.

Günstiger Spargel für Berlin und Brandenburg

Die hat übrigens nicht erst am Donnerstag mit dem offiziellen "Anstich" begonnen - schon seit einer Woche kann durch das sonnige Wetter geerntet werden. Etwa 600 Erntehelfer beschäftigt der Spargelhof Klaistow zurzeit, in Spitzenzeiten sind es dann bis zu 1200 Beschäftigte, die morgens ab fünf Uhr auf den Feldern unterwegs sind. Ist die Saison dann vorbei, ziehen viele Arbeiter weiter, woanders Äpfel, Rüben oder Erdbeeren ernten.

Die Beelitzer Spargelernte hat Tradition. Seit 150 Jahren wird in dem größten geschlossenen Anbaugebiet Brandenburgs das begehrte Gemüse angebaut, etwa 80 Prozent werden nach Berlin verkauft. Der Rest der Ware bleibt im Land. Auch die polnischen Erntehelfer gehören schon so lange dazu, schließlich ist der Weg ins Nachbarland nicht allzu weit. In dieser Saison sind dank der guten Erntesituation auch die Preise günstiger als in vergangenen Jahren. Ein Kilo Spargel der besten Qualität ist schon für zwischen sechs und acht Euro zu haben.

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