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Brandenburg: Schüler aufs Gleis gestoßen Bewährungsstrafe für Attacke auf S-Bahnhof

Berlin - Der Schüler konnte mit viel Glück zurück auf den S-Bahnsteig klettern: Patrick S. war von einem Mann, der sich ausgelacht gefühlt hatte, ins Gleisbett gestoßen worden.

Berlin - Der Schüler konnte mit viel Glück zurück auf den S-Bahnsteig klettern: Patrick S. war von einem Mann, der sich ausgelacht gefühlt hatte, ins Gleisbett gestoßen worden. Der 18-Jährige konnte sich bei dem Sturz mit den Händen abfangen und blieb unverletzt. Der 29-jährige Vladimir G., der Täter, musste sich gestern deutliche Worte anhören. „Es scheint langsam zum Volkssport zu werden, dass Menschen in S- und U-Bahn zusammengeschlagen werden“, sagte Richter Sascha Daue. „Das kann nicht toleriert werden.“

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sollte der Angriff von G. auf dem S-Bahnhof Mehrower Allee in Marzahn mit einer Geldstrafe und ohne Prozess geahndet werden. Sie beantragte einen Strafbefehl über 600 Euro. Das Gericht aber lehnte ab. Es verhängte nun ein Urteil, das auch der Abschreckung dienen soll: acht Monate Haft auf Bewährung und 200 Stunden gemeinnützige Arbeit. Der Schüler sei erheblich gefährdet worden, hielt der Richter dem arbeitslosen Lackierer vor.

Der Angeklagte aus Spandau war in der Nacht zum 6. Mai vorigen Jahres nach einem Disko-Besuch auf dem Heimweg. Seine Ehefrau lief barfuß mit ihren Stöckelschuhen in der Hand an seiner Seite. Das fanden der Abiturient Patrick S. und sein Freund witzig. Ihr Schmunzeln aber brachte G. offenbar in Rage. „Er kam plötzlich an und schubste mich auf die Gleise“, sagte der Schüler. Als er sich auf den Bahnsteig rettete, sah er in der Ferne bereits die Lichter einer nahenden S-Bahn. Vladimir G., ein Mann ohne Vorstrafen, hatte sich im Prozess entschuldigt. K. G.

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