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Brandenburg: Schulbücher: Kritik an Elternbeteiligung Organisationsprobleme befürchtet

Der Beschluss der Koalition zur Abschaffung der Lernmittelfreiheit ist gestern auf breite Ablehnung gestoßen. CDU und Grüne verurteilten die zusätzliche Belastung der Familien mit bis zu 100 Euro im Monat scharf.

Der Beschluss der Koalition zur Abschaffung der Lernmittelfreiheit ist gestern auf breite Ablehnung gestoßen. CDU und Grüne verurteilten die zusätzliche Belastung der Familien mit bis zu 100 Euro im Monat scharf. Die FDP befürchtet, dass Bücher nicht mehr rechtzeitig aktualisiert werden, weil teilweise am Ausleihsystem festgehalten wird. Der Landeselternausschuss sprach von einem „faulen Kompromiss“. Viele Schulen sind verunsichert, weil etliche Verfahrensfragen noch ungeklärt sind.

„Die praktische Umsetzung ist nebulös“, hieß es beim Verband der Oberstudiendirektoren. So müssen die Schulen künftig unterschiedlich hohe Mittelzuweisungen bekommen – je nachdem, wieviel sozial Schwache unter der Schülerschaft sind. Die Rechnerei kostet Zeit, und den Schulen sind vorerst bei der Bücheranschaffung die Hände gebunden. Unklar ist auch, wie in der Oberstufe verfahren wird: Jeder Schüler hat eine andere Kurskombination. Wer soll da wissen, welche Bücher von den Eltern angeschafft und welche ausgeliehen werden sollen, damit die Belastung der Eltern unter 100 Euro bleibt?, fragen die Schulen. Einige Lehrer hoffen allerdings, dass die Schüler „würdiger“ mit den Büchern umgehen, wenn sie ihnen selbst gehören.

In Brandenburg kann man die Aufregung um das neue Mischsystem von Ausleihe und Selbstkauf nicht verstehen: Organisatorisch gebe es keine Probleme, betont das Bildungsministerium. Hier zahlen die Eltern seit der Wende einen Eigenbeitrag. sve

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