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SERIE WENDEKalender: 27. Januar 1989

DDR-Grenzer lassen einen Mann fliehen; eine West-Berlinerin hilft in einer LPG

20 JAHRE MAUERFALL

Erzählen Sie Ihre eigene Geschichte von damals! Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Einem 23-jährigen Maurer aus Pankow ist die Flucht nach West-Berlin gelungen, meldet Reuters. Der Mann überwand die Sperranlagen an der Grenze zum Wedding. Dabei habe er sich leicht am Fuß verletzt. Obwohl Grenzsoldaten die Flucht bemerkt hätten, sei nicht geschossen worden. Mehr wird nicht bekannt, wahrscheinlich, um den Geflohenen zu schützen.

Am gleichen Tag gibt das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen eine Warnung heraus. Wer aus der DDR geflohen ist oder sich in den Westen abgesetzt hat, sollte auf keinen Fall die Transitautobahnen oder den Transfer zum Flughafen Schönefeld nutzen. An den jeweiligen Kontrollstellen seien in den letzten Monaten immer wieder Ex-DDR-Bürger festgenommen worden.

Im Tagesspiegel wird die „erste Berlinerin, die ein Praktikum bei DDR-Bauern absolviert hat“, vorgestellt. Die Gemüsegärtnerin Karin Janke aus Gatow half in der LPG Ahrenshagen im Kreis Ribnitz- Dammgarten und hatte viel Gutes zu erzählen: „Pünktlich Feierabend (außer bei der Ernte), regelmäßige Pausen, Mittagsversorgung durch die LPG. Ansonsten war die ,Ruhe dem Menschen heilig, nur Verrückte haben es eilig‘. Die Arbeit wird allgemein gelassener genommen.“ Frau Janke wohnte in zwei möblierten Zimmern einer Sommervilla an der Recknitz, „mit Plumpsklo und ohne Dusche“. Ihr Tag begann morgens um 6 Uhr mit einem Bad im Fluss. loy

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