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Serie Wendekalender: 31. Oktober 1989

DDR-Gewerkschaftsboss tritt zurück West-Berlin braucht Platz zum Golfen

JAHRE

MAUERFALL

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Der Vorsitzende des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB Harry Tisch kündigt an, am nächsten Tag zurückzutreten. Zuletzt war die Kritik an seiner Amtsführung immer lauter geworden. Der FDGB hat neun Millionen Mitglieder und gilt als enger Verbündeter der SED. Harry Tisch, gelernter Schlosser, steht seit 1975 an der Spitze der größten Massenorganisation der DDR. Schon im November wird er aus dem FDGB ausgeschlossen, im Dezember aus der SED. Kurze Zeit später wird Tisch wegen Untreue verhaftet. Er hatte hochrangigen SED-Genossen Luxusurlaube auf Kosten der Gewerkschaft genehmigt. 1991 wird er zu 18 Monaten Haft verurteilt. Ein weitere Prozess wegen der Maueropfer endet 1995 mit dem Tod des Angeklagten. Harry Tisch stirbt an Herzversagen.

West-Berlin legt zwei alte Bauplanungen wegen unzumutbarer Kosten und Raumnot endgültig zu den Akten. Auf der Müllkippe Wannsee (am Griebnitzsee) sollte ein Golfplatz entstehen, auf dem Westhafenkanal eine Regattastrecke. Der Kanal hätte von 45 auf 126 Meter verbreitert werden müssen. Das wiederum wäre nur gegangen, wenn zuvor der Tunnel der U 7 tiefergelegt worden wäre. Auf der Müllkippe Wannsee steht schon eine Kompostieranlage der Stadtreinigung, für die es andernorts keinen Platz gibt.loy

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