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SONNTAGS um zehn: Güte, statt sich gütlich zu tun Ein Maß an Trost

in der evangelischen Kirche Wartenberg

„Ein Quantum Trost“ versprach an der Falkenberger Chaussee das derzeit stadtbildprägende Filmplakat mit James Bond alias Daniel Craig. Nur wenige Schritte entfernt von der Litfaßsäule mit der Werbung zum neuesten 007-Film holten sich am Sonntagvormittag ein paar Dutzend Hohenschönhausener ganz anderen Trost und Zuversicht – in der evangelischen Kirche Wartenberg. Erst seit 2000 hat die Gemeinde wieder ein eigenes Gotteshaus. In dem ellipsenförmigen Neubau nahe dem S-Bahnhof Hohenschönhausen, inmitten nachwendlich aufgehübschter Plattenbauten, fühlt man sich ein wenig wie in einem Kokon, warm und gastfreundlich umschlossen.

Ältere Menschen, Frauen zumeist, prägten das Bild der Sonntagsgemeinde. Unter ihnen war auch eine mit geblümtem Kopftuch – wie es in russischen Dörfern Sitte ist. Wie es sie in den Nordosten Berlins verschlagen hat und ob sie alles verstanden hat, was Albrecht Hoffmann predigte, muss hier offen bleiben. Nicht aber, dass sie wie alle gestern in Wartenberg mit dem Abendmahl bekundete, dass sie Gott brauche und an ihn halte.

Mit Luthers berühmtem Trutzlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ hatte der Pfarrer den Gottesdienst eröffnet – seine Sonntagspredigt entwickelte er aus den Worten Salomons, wo es heißt: „Ein Jegliches hat seine Zeit.“ Auch den Sozialismus und den Kapitalismus führte der Pfarrer dazu an. Der Glaube helfe, trotzdem froh und gütig zu sein. Güte, statt „sich gütlich zu tun“, das habe Jesus gewünscht. hema

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