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Brandenburg: Sorben: Der kulturelle Hintergrund

Sorben, auch Wenden genannt, sind Angehörige der slawischen Minderheit in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg, die in den Gebieten Bautzen-Hoyerswerda und im Spreewald ansässig sind. Die Sorben - Eigenbezeichnung Serbja, Serbjo, Serbowje - stammen von Slawen ab, die bereits ab dem 7.

Sorben, auch Wenden genannt, sind Angehörige der slawischen Minderheit in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg, die in den Gebieten Bautzen-Hoyerswerda und im Spreewald ansässig sind. Die Sorben - Eigenbezeichnung Serbja, Serbjo, Serbowje - stammen von Slawen ab, die bereits ab dem 7. Jahrhundert nach Christi Geburt im heutigen östlichen Deutschland und westlichen Polen lebten. Sowohl aufgrund ihrer Sprache, dem Sorbischen, als auch der Lage ihres Siedlungsgebietes in der Oberlausitz im Süden und der Niederlausitz im Norden zählen die Sorben zu den Westslawen. Die sorbische Sprache hat zwei Hauptdialekte, aus denen sich zwei Schriftsprachen entwickelt haben. Eine eigene sorbische Literatur entstand im 16. Jahrhundert unter dem Einfluss der Reformation, in deren Verlauf die Mehrheit der Sorben zum protestantischen Glauben übertrat. Zu den ersten gedruckten Büchern der Sorben zählt ein niedersorbisches Kirchenliederbuch aus dem Jahr 1574. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden vor allem Märchen und Liedersammlungen in Sorbisch veröffentlicht. Seit 1945 genießen die Sorben, deren Dachverband "Domowina" (sorbisch: Heimat) in der DDR eine der Massenorganisationen war, Kulturautonomie. Die Vorläuferorganisation, der 1912 gegründete Bund der Lausitzer Sorben, war im Dritten Reich verboten worden. In Bautzen und Cottbus gibt es eigene sorbische Schulen. Die Zahl der Schüler, die Sorbisch lernen, steigt nach Angaben der "Domowina" an, während die sorbische Sprache im täglichen Leben in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat. Neben den Schulen besteht seit 1991 eine Stiftung zur Förderung der sorbischen Kultur, die sowohl vom Bund als auch von den Bundesländern Sachsen und Brandenburg getragen wird. Nach dem Stiftungserlass werden 50 Prozent von den beiden Bundesländern aufgebracht, wobei Brandenburg ein Drittel, der Freistaat Sachsen zwei Drittel trägt. 50 Prozent trägt der Bund. Die Stiftung war im August 1998 errichtet worden.

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