zum Hauptinhalt
Champions League - VfL Wolfsburg - Besiktas Istanbul

© dpa

0:0 gegen Besiktas: Wolfsburg trifft nicht und verliert Grafite

Der Deutsche Meister VfL Wolfsburg muss sich in der Champions League mit einem 0:0 gegen Besiktas Istanbul begnügen - und einen Platzverweis für Stürmer Grafite verkraften.

Von Christian Otto

Als sich die Nebelschwaden, im Fanblock von Besiktas Istanbul auf die Reise geschickt, gerade verzogen hatten und die Schlussoffensive des VfL Wolfsburg beginnen sollte, setzte Grafite zum traurigen Höhepunkt eines traurigen Fußballabends an. 74 Minuten waren gespielt. Und 74 Minuten lang war der glücklose Brasilianer von einem Fehler zum nächsten gestolpert. Ein kurzes Wischen mit der Hand durch das Gesicht von Istanbuls Verteidiger Kas Ibrahim besiegelte den Abgang von Grafite, der dafür die Rote Karte sah.

Und mit diesem Moment war auch klar, dass der VfL keinen zweiten Heimsieg in der Champions League mehr herausschießen sollte. Das bittere 0:0 gegen die Türken wurden von den eigenen Fans mit einer Mischung aus Entsetzen und Pfiffen bedacht.

Von Grafites Abgang abgesehen: Unterhaltsam war es gestern nur, wenn sich der Ball Recber Rüstü näherte. Der Mann ist Torwart von Besiktas Istanbul und hat einen Hang zu recht konfus wirkenden Paraden. Aber irgendwie gelang es dem putzigen Schlussmann, auch die wer-weiß-wie-vielte Flanke der Niedersachsen schadlos zu überstehen. Der Deutsche Meister versuchte es mit hohen Bällen in Serie, verpasste es im Heimspiel der Gruppe B aber, gegen den 13-fachen türkischen Titelträger ein erlösendes Tor zu erzielen.

Als Sinnbild dafür, wie glück- und harmlos man sich in der höchsten Klasse des europäischen Fußballs präsentieren kann, stand der arme Grafite seinen Mann. Der Brasilianer, in der Bundesliga auf Grund seiner vielen schwachen Auftritte zuletzt nur noch Reservist, war vom Anpfiff an von einem Missgeschick zum nächsten geeilt und hinterließ einen fast schon lethargischen Eindruck. Als er nach seinem Fauxpas kurz vor einem Eckball vom Platz gestellt wurde, hob er fast schon entschuldigend die Hände zum Himmel.

Deutschlands Torschützenkönig der vergangenen Bundesligasaison, dem einfach kein Treffer mehr gelingen will, von Beginn an einzusetzen, war im Grunde eine Entscheidung zu Lasten von Edin Dzeko. Denn der Bosnier musste im Angriff der Niedersachsen vor 26 490 Zuschauern im heimischen Rund den Alleinunterhalter spielen. Mangels Alternativen segelten die Bälle ständig im hohen Bogen in des Gegners Strafraum. Aber entweder waren die Zuspiel-Versuche zu unpräzise, oder Rüstü, dieser furchtlose Mann mit seinem kurzärmeligen Torwarttrikot und den waghalsigen Paraden, kam Dzeko auf seine unterhaltsame Art in die Quere.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false