zum Hauptinhalt
303172_0_82366158.jpg

© dpa

0:0 gegen Köln mit Podolski: Den Bayern die Feierlaune verdorben

Bei Lukas Podolskis Rückkehr nach München ermauert sich der 1. FC Köln zur Oktoberfestzeit ein torloses Unentschieden gegen den FC Bayern.

München - Lukas Podolski hatte klare Vorstellungen von seiner Reise nach München. „Wir fahren nach München, um zu gewinnen“, sagte der Angreifer des 1. FC Köln, auf den sich die Berichterstattung vor dem Spiel beim FC Bayern München konzentriert hatte. In 71 von 102 Bundesliga-Spielen war Podolski zwischen 2006 und 2009 bei den Bayern eingesetzt worden. Zumeist aber war er nur eingewechselt worden, durchgesetzt hat sich der Nationalstürmer in München nie. Bereut aber hat er seinen Wechsel von Köln nach München nicht. „Es waren drei schöne Jahre“, sagte der 24 Jahre alte Nationalspieler.

Nach dem Schlusspfiff konnte er sich in München endlich einmal freuen. Seine Kölner hatten ein 0:0 ertrotzt, allerdings auf eine wenig ansehnliche Art und Weise. „Natürlich war das nicht schön anzusehen“, sagte Podolski, „aber das Wichtigste ist der eine Punkt.“ Die Bayern konnten nach dem 0:0 am Mittwoch in der Champions League gegen Juventus Turin erneut zu Hause keine Treffer erzielen. „Die Aggressivität im 16-Meter-Raum fehlte, wir haben nicht so viele hundertprozentige Chancen kreiert“, sagte Bayerns Trainer Louis van Gaal.

Podolski hatte den Schlusspunkt der ersten Halbzeit gesetzt. Sein Rückpass über stolze 60 Meter auf Torhüter Faryd Mondragon stand stellvertretend für die Langeweile bis zu diesem Zeitpunkt, Schiedsrichter Lutz Wagner pfiff die erste Halbzeit ab. Die Bayern waren gegen die tief in der eigenen Hälfte stehenden Kölner kaum gefährlich geworden. Zu Beginn köpfte Bastian Schweinsteiger den Ball nach einer Ecke gegen die Latte, ein zweiter Kopfball des Mittelfeldspielers wurde von Miroslav Klose abgefälscht und landete ebenfalls an der Latte. Außer diesen beiden Möglichkeiten gelang den Bayern kaum etwas, die Fans wurden deshalb schon vor der Halbzeit unruhig und pfiffen. Bastian Schweinsteiger fühlte sich davon so provoziert, dass er einen Ball in Richtung Fankurve drosch.

Eigentlich war für die Münchner Profis am heutigen Sonntag ein Besuch auf dem Oktoberfest geplant – ob sie diesen Besuch nach dem schwachen Spiel auch antreten werden, ist fraglich. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren einige Fans tatsächlich auf den Rängen eingeschlafen. Neben dem lahmen Verlauf des Spiels hatte der Konsum von gerstenhaltigen Erfrischungsgetränken sicherlich auch seinen Anteil daran.

Franck Ribéry blieb zur Pause in derKabine. „Er war sehr enttäuscht, dass das Knie wieder Probleme gemacht hat“, sagte Trainer Louis van Gaal, „und er hat gleich gesagt, dass er nicht weitermachen konnte.“ Ohne Ribéry blieb die zweite Halbzeit blieb ähnlich unspektakulär wie die erste. Nach gut 55 Minuten wurden die Bayern nur ein paar Mal gefährlich. Mit zunehmender Spieldauer verschlechterte sich daher das Verhältnis zwischen den Münchner Profis und ihren Fans. Die Pfiffe wurden lauter – und viele Zuschauer verließen das Stadion aus Protest.

Trainer van Gaal konnte die schlechte Laune der Fans nur einmal kurzzeitig stoppen, indem er den Angreifer Ivica Olic für Miroslav Klose einwechselte. Olic hatte in der Nachspielzeit auch die beste Torgelegenheit, als er einen zu kurz abgewehrten Ball der Kölner aus etwa elf Metern direkt nahm. Der Ball aber flog weit über das Tor.

Der FC Bayern hat somit nach dem 0:1 vor einer Woche in Hamburg erneut in der Bundesliga nicht gewinnen können. In der Tabelle weisen die Münchner nun schon eine Rückstand von acht Punkten auf Tabellenführer Bayer Leverkusen auf. „Das ist natürlich ein Abstand, der weh tut“, sagte Bastian Schweinsteiger nach dem dritten Münchner Spiel ohne eigenen Treffer in Folge. Tsp/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false