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Am Boden: Der Berliner Göhlert wirft sich vergebens in einen Schuss seines Münchener Gegenspielers Rakic.

© dpa

0:1 gegen 1860 München: Union fängt sich ein spätes Gegentor

Lange hat es nicht nach einem Sieg der Münchener ausgesehen. Im Gegenteil: Bereits in der ersten Spielminute hätte Union am Freitagabend in Führung gehen können. Stattdessen setzen die Köpenicker eine unrühmliche Serie fort.

Da staunte Antonio Rukavina nicht schlecht. Der Rechtsverteidiger von 1860 München stand bei einem Eckball für seine Mannschaft zur Absicherung an der Mittellinie, als plötzlich Gabor Kiraly auf ihn zu lief. Münchens Torwart schob Rukavina in der Folge näher an Unions Stürmer John Jairo Mosquera. „Aufwachen! Lasst dem Gegner nicht so viel Raum“, sollte das wohl heißen. Es war nicht die einzige Situation, bei der Kiraly im Mittelpunkt stand. Am Ende nutzte Kiraly’s Weckruf den Gästen. 1860 München gewann mit 1:0 (0:0) bei Union Berlin.

Dabei hatte es lange nicht nach einem Sieg der Münchener ausgesehen. Das Spiel war noch keine Minute alt, da bot sich Unions Stürmer Mosquera die erste Möglichkeit, doch der Ball versprang dem Kolumbianer. Im Gegenzug vergab Djordje Rakic. Es sollte für einige Zeit die letzte gefährliche Aktion der Gäste bleiben. Der 1. FC Union bestimmte vor 14 037 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei das Geschehen. Einzig Kiraly war es aus Münchener Sicht zu verdanken, dass die Gäste nicht einem Rückstand hinterherlaufen mussten.

So rettete der ehemaligen Torwart von Hertha BSC mehrmals in höchster Not gegen Dominic Peitz und Torsten Mattuschka. Nur einmal war Kiraly geschlagen, aber Rukavina stoppte einen Mattuschka-Freistoß per Kopf vor der Torlinie. In dieser Phase war deutlich zu erkennen, warum 1860 in den vergangenen acht Spielen nur einmal gewinnen konnte: In der Defensive standen die Spieler von Trainer Reiner Maurer oft zu weit von ihren Gegenspielern entfernt und der Angriff versprühte ohne den gesperrten Ex-Nationalspieler Benjamin Lauth kaum Gefahr.

Das änderte sich erst Mitte der ersten Halbzeit, als Unions Verteidiger Daniel Göhlert den Ball in die Beine von Münchens Stefan Aigner spielte und dieser Torwart Marcel Höttecke zu einer Parade zwang. Göhlert war von Trainer Uwe Neuhaus etwas überraschend für Ahmed Madouni in die Innenverteidigung beordert worden, rechtfertigte seine Aufstellung aber mit einer ansonsten fehlerfreien Partie. Einen Tag vor dem Spiel hatte Göhlert seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2013 verlängert.

An Göhlert lag es nicht, dass 1860 die Partie mit zunehmender Spielzeit immer ausgeglichener gestalten konnte. Stefan Bell und Kevin Volland hätten die Münchener kurz vor der Pause sogar in Führung bringen können. Auf der Gegenseite vergab Santi Kolk mit dem Pausenpfiff aus drei Metern die Riesenmöglichkeit zur Führung. In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel dann zusehends, was auch teilweise an dem schwierigen Geläuf in der Alten Försterei lag. Auf dem sandigen Untergrund, der nur noch wenig grüne Stellen aufweisen kann, blieb die Spielkultur weitestgehend auf der Strecke. Konstruktive Aktion kamen auf beiden Seiten kaum noch zustande.

Als sich alle im Stadion schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden hatte, nutzte Kevin Volland auf Vorlage von Kai Bülow die sich bietende Gelegenheiten und schob es kurzer Distanz zum Siegtreffer für die Gäste ein. Union hatte auf den späten Gegentreffer keine Antwort mehr parat und blieb auch im vierten Spiel seit der Zugehörigkeit zur Zweiten Liga gegen die Münchener sieglos.

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