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1:0: Frankfurts Alex Meier (rechts) erzielt den Siegtreffer.

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0:1 gegen Eintracht Frankfurt: Hertha BSC verliert zum Rückrunden-Auftakt

Hertha BSC hat am Samstagabend zum Rückrunden-Auftakt durch einen Treffer von Alex Meier bei Eintracht Frankfurt 0:1 (0:1) verloren. Die Berliner blieben dabei über weite Strecken harmlos.

97 Sekunden vor dem Ende startete Hertha BSC das, was man mit viel gutem Willen als Schlussoffensive bezeichnen konnte. Knapp außerhalb des Frankfurter Strafraums kam Adrian Ramos zum Schuss, er erwischte den Ball vorbildlich mit dem Spann, doch Kevin Trapp hielt den Ball sicher. Es war der erste und einzige Schuss, den der Torhüter von Eintracht Frankfurt in der zweiten Halbzeit auf sein Tor bekam. Für die Berliner, die das Jahr 2013 mit drei Siegen hintereinander beendet hatten, begann das Jahr 2014 denkbar unbefriedigend. Nach einem insgesamt schwachen Spiel beider Mannschaften verlor Hertha 0:1 (0:1). „Es fühlt sich nicht gut an“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay, der eigentlich „ein typisches Null-null-Spiel“ gesehen hatte. Die Frankfurter hingegen feierten ihren 400. Heimsieg in der Fußball-Bundesliga, auf den sie die gesamte Hinrunde vergebens gewartet hatten. Luhukay hatte Peter Niemeyer anstelle des verletzten Tolga Cigerci in die Startelf beordert – es war ein deutlicher Hinweis darauf, welche Art von Fußballspiel der Holländer in Frankfurt erwartete: ein eher kampfbetontes. Für Niemeyer, in der Aufstiegssaison noch Herthas Kapitän, war es in dieser Spielzeit der erste Einsatz von Beginn an. Das Hinspiel – 6:1 für Hertha – hat bei beiden Mannschaften Spuren hinterlassen. Für die Berliner war es der Beginn einer erfolgreichen Hinrunde, für die Frankfurter ein erster Beleg dafür, dass ihnen diese Spielzeit nicht so leicht von der Hand gehen würde wie die vergangene. Die Rückrunde sollte für die Eintracht auch eine Art Neubeginn sein, doch davon war lange wenig zu spüren. Der Mannschaft von Trainer Armin Veh zitterten auch im neuen Jahr noch gehörig die Füße, und dass ihre Konkurrenz im Abstiegskampf am Nachmittag vorgelegt hatte, führte auch nicht unbedingt zur Beruhigung ihrer Nerven. „Man hat gesehen, dass uns die Ergebnisse nicht gut getan haben“, gab Frankfurts Trainer Armin Veh zu.

Die Berliner verstärkten die Verunsicherung der Eintracht noch, indem sie früh attackierten und bemüht waren, rund um den ballführenden Spieler Überzahl zu schaffen. Von einem durchdachten Spielaufbau war bei der Eintracht nichts zu sehen. Hertha hatte die Angelegenheit weitgehend unter Kontrolle und durch Sami Allagui nach einer Viertelstunde auch die erste Gelegenheit des Spiels. Der Tunesier tanzte im Frankfurter Strafraum zwei Gegner aus, setzte den Ball dann aber mit seinem schwächeren linken Fuß am langen Pfosten vorbei. Große offensive Wucht entwickelten die Berliner in der Folge allerdings nicht mehr. „Wir waren spielbestimmend, aber nicht zwingend genug“, sagte Herthas Innenverteidiger Sebastian Langkamp. Damit war seine Mannschaft allerdings lange Zeit noch deutlich besser als die Hausherren. Von denen kam in der ersten Halbzeit gar nichts, und auch der lange Pass, den Innenverteidiger Marco Russ nach 35 Minuten aus der Abwehr in die Spitze schlug, hätte keine Gefahr gebracht – wenn Per Skjelbred an der Mittellinie nicht über den Ball geschlagen und dadurch seinen Kollegen Sebastian Langkamp entscheidend irritiert hätte. Alexander Meier hatte plötzlich freie Bahn zum Berliner Tor und vollendete unhaltbar für Thomas Kraft zur glücklichen Führung für die Eintracht. „Frankfurt macht aus ganz wenig viel“, sagte Luhukay.

Herthas Trainer reagierte in der zweiten Hälfte schon früh auf die spielerische Armut seiner Mannschaft. Zehn Minuten nach Wiederbeginn brachte er Ronny für Nico Schulz, später auch noch Lewan Kobiaschwili und Sandro Wagner. Der erwünschte Effekt aber blieb weitgehend aus. Anstatt zu kombinieren, versuchte es Hertha mit hohen und weiten Bällen. „Aber das ist nicht unser Spiel“, sagte Linksverteidiger Johannes van den Bergh.
Die möglicherweise größte Chance für Hertha vereitelte Schiedsrichter Jochen Drees. Bei einem Laufduell mit Adrian Ramos nahm Carlos Zambrano regelwidrig seine beiden Arme zur Hilfe, um sich Herthas Stürmer vom Leib zu halten. „Das ist ein eindeutiger Elfmeter“, sagte Jos Luhukay. „Ich versteh nicht, wie man das nicht sehen kann.“ Für Hertha war es doppelt ärgerlich, weil Zambrano bereits verwarnt war und bei strenger Regelauslegung mit Gelb-Rot vom Platz gemusst hätte. (Tsp)

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