zum Hauptinhalt
ndstation für die Hoffnung. Bremens Mesut Özil erzielt gegen Schalke 04 das 1:0 und leitet damit jene Niederlage ein, die Schalke nahezu alle Titelträume nimmt.

© dpa

0:2 gegen Bremen: Schalke 04: Der 0,1-Prozent-Meister

Der FC Schalke 04 verliert zu Hause 0:2 gegen Werder Bremen und scheitert wieder einmal kurz vor dem Ziel - trotz Trainer Felix Magath, der allerdings Schalkes Fans überschwänglich lobt.

Der FC Schalke 04 muss seinen Traum vom Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft seit 1958 wieder einmal begraben. Nach dem 0:2 gegen den Bundesligadritten Werder Bremen, für den Mesut Özil und Hugo Almeida trafen, sind Schalkes Chancen auf ein rechnerisches Minimum ohne jede praktische Bedeutung gesunken. Spitzenreiter Bayern München geht mit einem Vorsprung von drei Punkten und einer um 17 Treffer besseren Torbilanz in die letzte Runde der Saison – und ist de facto uneinholbar.

Dennoch wurden die Profis des FC Schalke wie Helden gefeiert. Die Anhänger ließen sich die Freude über den zweiten Platz nicht nehmen, der dem Klub seit einer Woche sicher ist. Nach dem Schlusspfiff sangen sie lauthals „Oh, wie ist das schön!“. Die Spieler liefen eine Stadionrunde, als wäre ihnen der große Wurf gelungen. „So etwas habe ich noch nie erlebt wie hier nach dem Schlusspfiff“, sagte der Schalker Trainer Felix Magath. „Diese Fans sind wirklich außergewöhnlich. Die Atmosphäre, die sie hier geschaffen haben, ist ein großes Plus für diesen Klub.“ Mit dieser Begeisterung im Rücken habe Schalke „die Chance, weiter ganz oben mitzuspielen“, auch wenn zwischen Schalke und Bayern wirtschaftlich „eine gehörige Lücke“ klaffe. Magath gratulierte nicht nur dem FC Schalke zu seinen Fans, sondern auch dem FC Bayern zum Titel. „Herzlichen Glückwunsch zur deutschen Meisterschaft.“

Vor dem Spiel hatte der 57-Jährige noch das beste Spiel der Saison bieten wollen. Auf dem Rasen erfüllte sich für Schalke nicht, was Tabellenplatz und Worte versprochen hatten. Die Bremer zeigten sich ungewohnt kompakt. Während der ersten Hälfte wurde die Ruhe im Bremer Strafraum nur ein einziges Mal ernsthaft gestört. In seinem möglicherweise letzten Heimspiel für Schalke traf Kevin Kuranyi mit einem Kopfball im Tiefflug die Latte, nachdem Torhüter Tim Wiese sich bei Rafinhas Flanke mit der Rolle eines interessierten Beobachters begnügt hatte. Kurz vor der Pause der zweite Zwischenfall vor dem Bremer Tor: Per Mertesacker foulte den heranstürmenden Benedikt Höwedes. Doch Schiedsrichter Knut Kircher verweigerte den Strafstoß. „Diese Entscheidung hat uns um das Führungstor gebracht“, schimpfte Magath, der Unparteiische trage „keine Mit-, sondern die Hauptschuld daran“, dass sich die Meisterschaft bereits jetzt entschieden habe.

Nach der Pause wurden die Bremer mutiger und, ihrem Ruf entsprechend, offensiver. Und die Titelchancen des Revierklubs sanken in Richtung Nullpunkt, weil es einem früheren Schalker Vergnügen bereitete, in seiner Heimatstadt den Spielverderber zu geben. Im ersten Versuch verfehlte Özil noch das Ziel; im zweiten aber traf er nach einem unwiderstehlichen Alleingang ins Tor und ins Herz des FC Schalke. Damit nicht genug. Özil fand sich in der Arena besser zurecht als in den meisten Spielen, die er einst für Schalke dort bestritten hatte. Neun Minuten nach dem Führungstreffer legte er nach – dieses Mal als Vorbereiter. Almeida fiel es leicht, Özils Vorarbeit zum zweiten Treffer zu vollenden. Schalke hatte er damit alle Träume verdorben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false