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Ceyhun Gülselam von Hannover 96 im Zweikampf mit Herthas Per Ciljan Skjelbred.

© dpa

Update

0:2 gegen Hannover 96: Hertha BSC verliert verdient

Hertha BSC verliert sein Heimspiel gegen Hannover 96 mit 0:2 und wird von den Fans ausgepfiffen. "Wir sind in einer schweren Phase, so geht es nicht weiter", sagt Verteidiger Peter Pekarik.

Was als große Wiedergutmachung angekündigt worden war, endete gestern Abend in einem gellenden Pfeifkonzert. Hertha BSC bot den knapp 40.000 Zuschauern ein lausiges Spiel ohne Mumm, ohne Witz und ohne Ziel und unterlag folgerichtig der Mannschaft von Hannover 96 mit 0:2 (0:1).

Nach dem Pokalaus beim Drittligisten Bielefeld und der Niederlage beim Aufsteiger Paderborn brechen unruhige Tage bei den Berlinern an, die jetzt in einer handfesten Krise stecken. Die Mitgliederversammlung am Montag dürfte einen ersten Vorgeschmack liefern, wie mulmig es rund um den Verein in der anstehenden Länderspielpause wird. „Wir müssen ganz anders in die Zweikämpfe gehen, wir hatten ein Heimspiel“, sagte Außenverteidiger Peter Pekarik. „Wir sind in einer schweren Phase, so geht es nicht weiter.“

Im Vergleich zum Spiel in Paderborn hatte Jos Luhukay seine Startelf auf zwei Positionen geändert. Für Peter Niemeyer und Marcel Ndjeng rückten Genki Haraguchi und Marvin Plattenhardt rein. Für Plattenhardt, der in der Abwehrreihe die linke Außenposition bezog, war es das Startelfdebüt bei den Berlinern. Eines, das für ihn gründlich und letztlich auch für Hertha nach hinten losging.

Marvin Plattenhardt misslang sein Startelfdebüt

Im Prinzip ermöglichte er beide Treffer der Niedersachsen. Zunächst die Führung kurz vor der Halbzeit. Nach einer Ecke konnte Plattenhardt seinen ihm zugeteilten Spieler Jimmy Briand nicht kontrollieren, sodass dieser den Ball direkt abziehen und das 1:0 für die Gäste erzielen konnte. In der Schlussphase ließ Plattenhardt dann einen harmlosen Ball durchrutschen, der einen Konter ermöglichte, den Hiroshi Kiyotake zum 2:0 abschloss.

Die Niederlage hatte sich Hertha sichtlich verdient. Die Mannschaft schien überrascht von der offensiven wie aggressiven Gangart der Niedersachsen, die Hertha mit einem hohen Pressing begegneten und sich in der ersten Viertelstunde ein deutliches Übergewicht erspielten. Leonardo Bittencourt scheiterte mit der bis dahin besten Chance an Herthas Torwart Thomas Kraft, der mit einer reflexhaften Beinabwehr klären konnte.

Die Berliner brauchten einige Zeit, um überhaupt mal kurz ins Spiel zu kommen. Nach einer Kopfballablage von Stürmer Salomon Kalou drosch Haraguchi den Ball aus spitzem Winkel über die Querlatte. Etwas später stand Kalou allein vor Torwart Ron-Robert Zieler und vergab überhastet. Nach einer halben Stunde probierte es Kalou aus der Distanz – der Ball flog haushoch übers Tor.

Fabian Lustenberger musste verletzt raus

Herthas Problem war wieder einmal die Spielauslösung. In ihrer Not probierten es die Berliner viel zu oft mit hohen, weiten Bällen auf Kalou, der kaum einen davon vorn festmachen konnte. Also kamen die Bälle viel zu früh zurück. Hertha hatte Glück, dass auch Hannover fußballerisch nichts Großes anzubieten hatte; die Niedersachsen hatten sich zwischenzeitlich dem biederen Gekicke der Gastgeber angepasst. Mit zunehmender Zeit machte keiner mehr das Spiel, die Bälle segelten ziellos hin und her, echte zwingende Aktionen kamen selten zustande. Und wenn, dann aufseiten der Gäste.

Wie zu Beginn der zweiten Hälfte etwa, als Hannovers Bittencourt nur das Toraußennetz traf. Bei den Berlinern fehlten auch nach dem Seitenwechsel der Spielwitz und eine klare Struktur. Vieles wirkte bruchstückhaft, kaum eine offensive Aktion konnte konsequent ausgespielt werden, weil der finale Pass zu schlampig gespielt wurde. Hannover blieb zumindest punktuell die gefährlichere Mannschaft.

Nach nicht mal einer Stunde musste auch noch Kapitän Fabian Lustenberger verletzt vom Feld. Für ihn rückte John Anthony Brooks in die Innenverteidigung. Wenig später durfte dann auch Ronny ran. Der Brasilianer ersetzte Valentin Stocker, der keine Akzente setzen konnte. Luhukay hätte aber auch so ziemlich jeden seiner Spieler vom Feld nehmen können, keiner erreichte Normalform. Für die Bundesliga ist das einfach zu wenig, für den Geschmack der Fans erst recht.

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