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Marcel Schmelzer (r.) müht sich mit dem Ball und gegen Alex Oxlade-Chamberlain (l.).

© AFP

0:2-Niederlage beim FC Arsenal: Borussia Dortmund: Nun auch Probleme in der Champions League

Schon nach 73 Sekunden liegt Borussia Dortmund beim FC Arsenal 0:1 zurück. Von dem frühen Schock erholt sich der BVB nicht mehr und kassiert nun auch die erste Niederlage in der Champions League. Der Gruppensieg ist aber dennoch weiter möglich.

Nach 73 gespielten Sekunden muss sich Borussia Dortmund am Mittwochabend im Emirates Stadium zu London vorgekommen sein, wie in – sagen wir – in der Benteler-Arena zu Paderborn. Nach einem läppischen Einwurf ließ sich Dortmunds Hintermannschaft aushebeln, Sanago nutzte gedankenschnell die Situation und brachte den FC Arsenal in Front. Am Ende stand ein 2:0 (1:0)-Heimsieg für die Londoner, was gleichzeitig die erste Niederlage für den BVB in der laufenden Spielzeit der Uefa Champions League bedeutete.

„Arsenal war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Der positive Aspekt heute ist, dass sich keiner verletzt hat und dass wir den direkten Vergleich nicht verloren haben“, sagte Klopp im TV-Sender Sky und räumte ein: „Wir haben eine schwierige Situation, das ist uns bewusst, die löst man nicht über Nacht.“

Vielleicht haben die Profis von Borussia Dortmund ihren obersten Vorgesetzten etwas zu wörtlich genommen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte unlängst bei der Mitglieder- als auch bei der Aktionärsversammlung des Revierklubs davor gewarnt, sich von den vielen schönen Ergebnissen in der Uefa Champions League blenden zu lassen. Angesichts der anhaltenden Talfahrt, insbesondere nach dem jüngsten 2:2 beim Aufsteiger SC Paderborn 07 in der Bundesliga, sollten die internationalen Bemühungen doch bitte etwas in den Hintergrund treten. Zumal Borussia Dortmund nach vier souveränen Siegen in vier Gruppenspielen bereits für die K.-o.-Runde der Champions League qualifiziert gewesen ist.

Das schnellste Gegentor, das Borussia Dortmund je in der Uefa Champions League hinnehmen musste

Der frühe Rückstand in London hatte sogar etwas Historisches. Es war das schnellste Tor, dass die Dortmunder in der Uefa Champions League je kassiert haben. Der BVB brauchte beinahe zwanzig Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Dann verpasste Ciro Immobile, der an der Seite von Pierre-Emerick Aubameyang eine Doppelspitze bildete, eine scharfe Hereingabe von Lukasz Piszczek. Fünf Minuten vor der Pause erspielten sich die Dortmunder im schönsten Angriff der ersten Halbzeit die beste Chance über Ilkay Gündogan und Piszczek, wobei Henrich Mchitarjans Schuss zur Ecke abgelenkt wurde.

Die zweite Hälfte glich dann ein wenig der ersten. Erneut hatten die Gastgeber den besseren Start erwischt und die besseren Chancen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff traf Oxlade-Chamberlain nur die Querlatte des Dortmunder Tores. Torwart Roman Weidenfeller stand wie versteinert auf der Linie. Nur wenige Minuten später kam bei einem Tempogegenstoß der von Piszczek vernachlässigte Alexis Sanchez in halbrechter Position zum Schuss. Der wunderschöne Schlenzer des Chilenen, der im Sommer für 44 Millionen Euro vom FC Barcelona kam, segelte ins lange Ecke zum 2:0.

Borussia Dortmund blieb ideen- und letztlich harmlos

Dann reagierte der Dortmunder Trainer Jürgen Klopp, er nahm seine Doppelspitze Immobile und Aubameyang vom Feld, brachte dafür Adrian Ramos und Shinji Kagawa. Aber auch sie schafften es nicht, die Londoner in Verlegenheit zu bringen. Borussia Dortmund blieb im kompletten zweiten Abschnitt ideen- und letztlich harmlos, da der FC Arsenal eine wichtige Lehre aus der 0:2-Hinspielniederlage gezogen hatte, bei eigenem Ballverlust nämlich möglichst viele Leute hinter den Ball zu bekommen. Dass sie offensiv nach vorn immer etwas ausrichten können, ist hinlänglich bekannt.

Schließlich kam auf Seiten der Londoner sogar noch Weltmeister Lukas Podolski zum Einsatz, was zuletzt immer seltener der Fall gewesen ist. Aber darauf kam es auch nicht mehr an. Zu deutlich waren an diesem Abend die Unterschiede. Ohne den verletzten Marco Reus fehlt den Borussen Kreativität und Zug zum Tor. Und der FC Arsenal begnügte sich mit dem Sieg, mit er sich nun auch sicher für die K.-o.-Runde der Uefa Champions League qualifizierte. (dpa)

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