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© dpa

0$ in Bremen: Bröckeliger Freiburger Beton

Werder Bremen hat beim 4:0 wenig Probleme mit defensiv eingestellten Freiburgern, für die es nun im Kampf gegen den Abstieg ganz eng wird.

Thomas Schaaf war nach Witzen zumute. „Das war ein langweiliges Spiel“, sagte Werder Bremens Trainer nach dem 4:0 (1:0)-Sieg seines Teams gegen den SC Freiburg. „Zuletzt haben wir einen scheinbar sicheren Vorsprung durch schwächere Phasen noch fast verspielt. Heute war das konstant gut, was die Mannschaft gezeigt hat.“ Werder bleibt durch den Sieg weiter im Rennen um einen Champions-League-Platz, für Freiburg bedeutete die Niederlage einen weiteren Rückschritt im Abstiegskampf. Werders Spieler und Fans feierten den Erfolg fast wie einen Titelgewinn, minutenlang tanzten die Profis vor der Ostkurve herum. In Bremen glauben sie trotz des schweren Restprogramms noch daran, Dortmund und Leverkusen überholen zu können. „Es wird langsam auch zur Nervensache“, sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs, „und da sind wir gut. Wenn wir alle unsere Spiele gewinnen, kann es klappen.“

Thomas Schaaf hatte geglaubt, die Freiburger würden in Bremen mitspielen wollen. „Sie versuchen über die Kombination zum Erfolg zu kommen“, hatte seine Einschätzung vor dem Spiel gelautet. Sein Kollege Robin Dutt hatte es sich allerdings nach der 0:6-Hinrundenniederlage gegen Werder anders überlegt. Statt zu kombinieren, hatte er die Anweisung gegeben zu betonieren. Werder machte sich ans Werk, den Breisgauer Beton zu knacken. Vor allem über die linke Seite. Flanke um Flanke segelte von Aaron Hunt und Marko Marin geschlagen in den Freiburger Strafraum. Ärgerlich aus Bremer Sicht war nur, dass die Hereingaben zu unpräzise waren.

Nach einer guten halben Stunde wurde trotzdem gejubelt im Weserstadion . Allerdings nicht über ein Werder-Tor, sondern über das 1:0 des FSV Mainz 05 gegen Dortmund. In der 36. Minute durften sich die Bremer Fans dann auch über ein Tor vor ihren Augen freuen. Philipp Bargfrede hatte geflankt, Naldo stieg am höchsten, Claudio Pizarro reagierte am schnellsten und spitzelte den Ball zum Halbzeitstand von 1:0 ins Freiburger Tor.

Kurz nach der Pause spazierte Pizarro durch die inzwischen arg löchrige Freiburger Defensive. Als ihm der Ball versprang, übernahm der Kollege Hunt und ließ SC-Torwart Simon Pouplin beim 2:0 keine Chance. Nur zwei Minuten später traf Pizarro dann wieder selbst. Eine Hereingabe von Özil nahm der Peruaner – flankiert von zwei staunenden Freiburgern – perfekt an und traf zum 3:0. „In der zweiten Hälfte haben wir fast körperlos gespielt, das kann man sich im Abstiegskampf nicht erlauben“, monierte Kapitän Heiko Butscher. Auch bei Mesut Özils Sololauf zum 4:0 schauten die Gäste nur zu. Die Freiburger Fans nahmen es mit Galgenhumor und skandierten selbst nach dem 0:4 noch „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Den braucht Werder nun am kommenden Samstag in Wolfsburg. Mesut Özil, der Zeitungsberichte dementierte, nach denen er bereits vorzeitig bei Werder verlängert habe, sagte: „Der Sieg heute war ein wichtiger Schritt, gegen Wolfsburg muss der nächste folgen.“

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