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Jerome Boateng musste nach einer Notbremse in der 17. Spielminute vom Platz und setzte die Bayern damit ordentlich unter Zugzwang.

© afp

1:1 gegen den FC Schalke 04: Der FC Bayern gewinnt nicht mehr - und verliert Jerome Boateng

Nach einer Roten Karte für Jerome Boateng schafft der FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 nur ein 1:1, obwohl Manuel Neuer einen Elfer hält.

Es dürfte ein angenehmer Rückflug durch die Nacht nach Gelsenkirchen werden. Der Tross des FC Schalke 04 kommt schließlich mit einem Punktgewinn zurück in die Heimat. Mit einem verdienten 1:1 trennte sich die Mannschaft von Roberto Di Matteo vom FC Bayern München. Arjen Robben und Benedikt Höwedes erzielten die Treffer für ihre Teams. Dabei hatten nicht wenige Experten damit gerechnet, dass die Schalker die Bayern-Auftaktniederlage in Wolfsburg teuer bezahlen müssen. Mit einer engagierten Leistung erkämpften sie sich aber wohl auch zur eigenen Überraschung den einen Zähler. Neben den verlorenen Punkten müssen die Münchner auch noch auf Jerome Boateng verzichten, der in der ersten Hälfte die Rote Karte gesehen hatte.

Die Schalker hatten sich für diese Partie eine Taktik-Anleihe beim VfL Wolfsburg genommen. Mit Joel Matip, Roman Neustädter, Matija Nastasic und Benedikt Höwedes standen gleich vier Innenverteidiger auf dem Feld. Die Außenverteidiger Christian Fuchs und Atsuto Uchida reihten sich bei den gegnerischen Angriffen genauso in den Defensivverbund ein, wie Mittelfeldspieler Max Meyer und Kevin-Prince Boateng. Mit einer Ähnlichen Kompaktheit in der Abwehr hatte der VfL die Müncher Offensive schier zur Verzweiflung getrieben. Und Sidney Sam, der für den gesperrten Klaas-Jan Huntelaar spielte und der in den vergangenen Monaten so gut wie keine Rolle bei Roberto Di Matteo spielte, sollte als vorderste Spitze seine enorme Schnelligkeit ins Spiel bringen - und die Abwehr des FC Bayern München in ähnliche Schwierigkeiten, wie es der Wolfsburger Kevin de Bruyne vier Tage zuvor mit seinen zwei Treffern vollbracht hatte.

Choupo-Moting versagten beim Elfmeter die Nerven

Und diese Taktik schien anfänglich aufzugehen. Zwar hatten der FC Schalke 04 nach fünf Minuten Glück, dass Bastian Schweinsteiger mit seinem Kopfball nach einem Eckball dass Tor nur um Zentimeter verfehlte. Im Anschluss gelang es aber, die Angriffsversuche der Münchner zu neutralisieren. Und je länger die Partie andauerte, desto mutiger wurde die Mannschaft von Roberto Di Matteo, auch wenn einige zu zaghafte Schussversuche nicht zum Ziel führten. Nach 17 Minuten hätten die Spieler den Plan des Schalker Trainers vollständig umsetzen und die Verunsicherung der Bayern noch vergrößern können. Eric-Maxime Choupo-Moting, der als eine Art Zwischenspieler zwischen Abwehr und Angriff agierte, verlängerte einen Abschlag per Kopf genau in den Lauf von Sam, der von Jerome Boateng rüde im Strafraum gefoult wurde. Der Münchner sah dafür die Rote Karte. Choupo-Moting versagten beim Elfmeter allerdings die Nerven. Manuel Neuer hatte keinerlei Mühe, den katastrophal schwach geschossenen Ball festzuhalten.

Die vergebene Möglichkeit aber auch die numerische Überzahl schien die Schalker anfänglich eher zu hemmen denn zu beflügeln. Sie stellten die Offensivaktionen in der Folge nahezu ein und überließen den Münchnern das Feld. Bis auf einen knapp verzogenen Schlenzer, den Arjen Robben in seiner unnachahmlichen Art ansetzte, gelang aber auch den dezimierten Gastgebern nichts mehr.

Robben bringt den FC Bayern München in Führung

Seine Bundesliga-Premiere feierte mit Beginn der zweiten Hälfte Timon Wellenreuther. Schalkes U23-Torhüter kam für Fabian Giefer in die Partie, der sich im ersten Durchgang eine Leistenverletzung zuzog. Nach 57 Minuten konnte sich der 19-Jährige erstmals auszeichnen, als er einen Robben-Schuss parierte. Danach passierte lange Zeit nichts, ehe Schiedsrichter Bastian Dankert nach 67 Minuten einen Treffer von Lewandowski die Anerkennung verweigerte, weil der Ball vorher im Toraus gewesen sein soll. Den anschließenden Eckball beförderte Robben dann aber ins Schalker Netz zur Führung für den FC Bayern München. Auch wenn die Schalker spielerisch keine Lösung fanden, so entwickelten sie doch den Willen, sich nicht geschlagen zu geben. Benedikt Höwedes verwandelte ebenfalls per Kopf nach Eckball von Sam nach 72 Minuten zum Ausgleich. Danach brachten die Schalker die Partie über die Zeit.      

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