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1:1 gegen Nürnberg: Die Eintracht-Fans jubeln kurz

Den erhofften Traumstart hat Frankfurt verpasst. Nach dem 3:2-Überraschungssieg bei Werder Bremen ist nach dem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg bei der Eintracht Ernüchterung eingekehrt.

Es hätte keinen besseren Beweis für die verklärende Erinnerung der Frankfurter Fußballfans gegeben, als die gestern von den Eintracht-Ultras inszenierte Choreografie. Über die gesamte Tortribüne reichten die Banderole, Transparente und Fahnen, die an die Meisterschaft von 1959 erinnerten. Und weil es gestern vor 49 000 Zuschauern beim Heimauftakt gegen den 1. FC Nürnberg anfänglich so schön war, tönten nach einer halben Stunde meisterliche Gesänge durch die Arena, als die Blitztabelle nämlich die Eintracht als Spitzenreiter auswies. Am Ende erwies sich die Momentaufnahme als Blendwerk: Das leistungsgerechte 1:1 (1:0) gegen den forschen Aufsteiger ließ im Eintracht-Lager eine gewisse Ernüchterung einkehren.

Trainer Michael Skibbe sprach hinterher zwar merkwürdigerweise von einem attraktiven Spiel, doch das war allenfalls die halbe Wahrheit. Ansehnlich war zweifelsohne das Führungstor des früheren Problem-Brasilianers Caio, der nach Flanke von Ioannis Amanatidis und Kopfballvorlage von Alexander Meier traf. Doch anschließend spielte Skibbes Team eher wieder altbekannten Fußball der Funkel-Prägung. „Wir haben uns zu viele Ballverluste geleistet, uns zu weit zurückgezogen“, monierte Skibbe. Was erstaunlicherweise zum Überraschungsstart im Bremen wie selbstverständlich klappte – schnelles Umschalten, flottes Direktspiel – erstickte bei sommerlichen Temperaturen diesmal vermehrt im Ansatz.

Auch, weil der Neuling aus Nürnberg sich als zäher und gut organisierter Widerpart erwies. „Wir haben einen hohen Aufwand betrieben, um diesen Punkt mitzunehmen“, sagte Trainer Michael Oenning, der seinen Teil zum Ausgleich beitrug: Die Maßnahme, die enttäuschenden Isaac Boakye und Christian Eigler nach 56 Minuten durch Angelos Charisteas und Albert Bunjaku zu ersetzen, erwies sich als goldrichtig. Oenning sprach später von einem Bauchgefühl – das ihn nicht trog. Als der Grieche Charisteas nach 65 Minuten scheiterte, staubte der Schweizer Bunjaku zum 1:1 ab.

Dem dritten Spieltag sieht Oenning nun gelassen entgegen: „Wir gehen unseren Weg unbeirrt weiter. Aber es wäre ja das Schlimmste gewesen, wenn wir nach zwei Partien auf Augenhöhe mit null Punkten dagestanden hätten.“

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