zum Hauptinhalt
Eine Mauer für Mexiko. Vor dem Anpfiff stellte sich die US-Mannschaft gemeinsam mit dem Gegner aus dem Nachbarland zum Mannschaftsfoto auf.

© AFP/Vernon

Update

1:2-Niederlage gegen Mexiko: Arm in Arm gegen Donald Trump

Die Fußballer der USA und von Mexiko posieren gemeinsam - aus Protest gegen die Aussagen des künftigen US-Präsidenten. Danach verlieren die USA 1:2.

Das Spiel besaß Zündstoff wie selten zuvor. Die US-Fußballer trafen in der WM-Qualifikation auf Mexiko. Und das nur wenige Tage nach dem Wahlsieg des künftigen Präsidenten Donald Trump und dessen herablassenden Aussagen über mexikanische Einwanderer und der Ankündigung, an der Grenze eine Mauer zu bauen. Vor dem Anpfiff der brisanten Partie sendeten die Spieler beider Teams eine klare Botschaft, als sie Arm in Arm gemeinsam für das Teamfoto posierten. Zwischenfälle oder negative Rufe gab es im Stadion in Columbus danach nicht.
Nach seinem Tor zum Sieg hat Mexikos Nationalspieler Rafael Márquez den Erfolg auch den in den Vereinigten Staaten lebenden mexikanischen Migranten gewidmet. „Vielleicht erleben sie gerade einen schweren Moment, einen Moment der Intoleranz: Mit diesem Sieg können sie vielleicht etwas das vergessen, was gerade hier in den Vereinigten Staaten passiert“, sagte er. Donald Trump hatte 2015 über mexikanische Einwanderer gesagt: „Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität, sie sind Vergewaltiger, und einige, nehme ich an, sind auch nette Leute.“

Klinsmann braucht nun einen Sieg in Costa Rica

Er droht mit einer massenhaften Abschiebung illegaler Migranten und hat Pläne, eine Mauer zu dem Nachbarland bauen zu lassen, die Mexiko selbst bezahlen soll. Die beiden Länder trennt die verkehrsreichste Grenze der Welt. 34,6 Millionen Menschen mit mexikanischen Wurzeln leben in den Vereinigten Staaten. Márquez hatte am Freitag in der 89. Minute den Siegtreffer in Columbus gegen das Team von Nationalcoach Jürgen Klinsmann erzielt. Die USA kassierten nach zuletzt vier Heimsiegen gegen das Nachbarland erstmals wieder eine Niederlage.

Jürgen Klinsmann steht erneut in der Kritik.
Jürgen Klinsmann steht erneut in der Kritik.

© dpa

Früh lagen die USA 0:1 zurück nach dem Tor von Miguel Layún. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel traf der Hamburger Bobby Wood zum 1:1-Ausgleich. In der Folgezeit verpassten es die Gastgeber, das zweite Tor zu erzielen. Erfolgreich waren nur die Mexikaner. In der 89. Minute köpfte der frühere Barcelona-Star Rafael Marquez den Ball zum 2:1 für die Gäste ins Netz. Verteidiger John Brooks von Hertha BSC war in dieser Szene unaufmerksam. „Ein individueller Fehler“, schimpfte Klinsmann.
Für den deutschen Ehrenspielführer Jürgen Klinsmann wird die Luft nun dünner. Bereits am Dienstag (Ortszeit) ist ein Erfolg in Costa Rica Pflicht. Ansonsten droht das US-Team, die WM 2018 in Russland aus den Augen zu verlieren. „Die Botschaft ist klar: Wir brauchen drei Punkte. Wir haben Wut in uns, die wollen wir herauslassen. Wenn wir aber so spielen wie in der zweiten Halbzeit, bin ich nicht besorgt“, betonte Klinsmann. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false